Großbritannien wird Mitglied bei European XFEL

Großbritannien ist zwölftes Partnerland bei European XFEL. Heute unterzeichneten Regierungsvertreter des Vereinigten Königreichs, Deutschlands und der anderen European XFEL-Vertragsparteien im Rahmen einer feierlichen Zeremonie in der britischen Botschaft in Berlin die Beitrittsdokumente. Der Beitrag des Vereinigten Königreichs liegt bei 26 Millionen Euro, das entspricht rund zwei Prozent der Gesamtbaukosten der Anlage in Höhe von 1,22 Milliarden Euro (jeweils Preisniveau 2005), sowie bei einem Beitrag von ebenfalls zwei Prozent zu den jährlichen Betriebskosten. Im European XFEL-Council, dem obersten Leitungsorgan der Forschungseinrichtung, wird das Vereinigte Königreich durch den Science and Technology Facilities Council (STFC) vertreten sein. Der Vorsitzende des European XFEL-Council Prof. Martin Meedom Nielsen erklärte in Berlin: "Die European XFEL-Mitgliedstaaten freuen sich sehr über den offiziellen Beitritt des Vereinigten Königreichs. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Vereinigten Königreich waren von Anfang an sehr aktiv an European XFEL beteiligt, und ihre Beiträge und ihr Know-how sind überaus geschätzt. Wir werden nun gemeinsam weiter daran arbeiten, die Position von European XFEL als weltweit führende Einrichtung für Forschung mit Röntgenstrahlen zu erhalten und auszubauen." Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Vereinigten Königreich tragen bereits jetzt auf unterschiedliche Weise zu European XFEL bei. Die STFC Central Laser Facility am Rutherford Appleton Laboratory bei Oxford beispielsweise baut derzeit einen Hochenergielaser für die Experimentierstation HED (High Energy Density) bei European XFEL. Der neue "DiPOLE-Laser" wird Zustände erzeugen, wie sie im Inneren von Planeten herrschen, so dass diese mit den Röntgenblitzen des European XFEL untersucht werden können. Ebenfalls bei STFC entwickelt wurde der erste bei European XFEL installierte hochentwickelte Detektor, der Large Pixel Detector LPD. Der LPD ist eine Hochtechnologie-Röntgenkamera, die Bilder innerhalb von Milliardstel Sekunden aufnehmen kann. Mitte 2017 wurde der Detektor an der FXE-Experimentierstation (Femtosecond X-ray Experiments) bei European XFEL installiert. "Die volle Mitgliedschaft bei European XFEL ermöglicht britischen Wissenschaftlern Forschungsmöglichkeiten auf atomarer, molekularer und Nano-Ebene, die bislang nicht zugänglich sind", erklärte STFC-Geschäftsführer Dr. Brian Bowsher. "Das ist ein sehr wichtiger Tag für die Wissenschaft im Vereinigten Königreich und STFC. Aufbauend auf die von STFC und anderen Forschungseinrichtungen im Vereinigten Königreich bereits geleisteten Beiträge blicke ich mit Spannung auf die Entdeckungen der nächsten Jahre, die unsere britischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gemeinsam mit dem European XFEL-Team machen werden." Das Vereinigte Königreich hat auch bei beim Serial Femtosecond Crystallography Nutzerkonsortium (SFX-UC) eine führende Rolle inne. Das Konsortium stellt Instrumentierung bereit, die es den Nutzern ermöglicht, auf Basis von Nanokristallen und einzelnen Partikeln mit Hilfe von Röntgenbeugung Aufnahmen von biologischen Makromolekülen zu machen. Das neue XFEL-Forschungszentrum, das diese Aktivitäten koordiniert, ist an der Diamond Light Source in Oxfordshire angesiedelt. Das Zentrum wird Nutzer auch bei der Probenvorbereitung vor den Experimenten unterstützen, die Datenverarbeitung und -analyse vereinfachen und Trainings anbieten. European XFEL-Geschäftsführer Prof. Robert Feidenhans'l sagte: "Internationale Zusammenarbeit ist für die Wissenschaft und European XFEL unverzichtbar. Das Vereinigte Königreich hat bei der Gestaltung der Zukunft unserer Forschungseinrichtung immer eine wichtige Rolle gespielt. Wir freuen uns sehr über den offiziellen Beitritt und die zukünftig noch engere Zusammenarbeit." Quelle: Pressemitteilung des XFEL vom 19.03.2018, https://www.xfel.eu/aktuelles/news/index_ger.html?openDirectAnchor=1435&two_columns=0

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