Nach nur einjähriger Bauzeit wird am 8. Juni das neue Laborgebäude der Materialforscher im Helmholz-Zentrum Geesthacht (HZG) eröffnet. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien und Dr. Herbert Zeisel, Ministerialdirigent im Bundesministerium für Bildung und Forschung, überreichen den symbolischen Gebäudeschlüssel an die Leiterin des Teilinstituts „Metallische Biomaterialien“, Prof Dr. Regine Willumeit-Römer. Hamburgs Staatsrätin in der Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung, Dr. Eva Gümbel nimmt ebenfalls an der Zeremonie in Geesthacht teil. Auf einer Nutzfläche von rund 320 Quadratmetern heißt es ab sofort: Forschen unter exzellenten Rahmenbedingungen. "Das neue Labor wird die innovative Kraft des Helmholtz-Zentrums Geesthacht zweifellos weiter stärken", lobt Ministerin Karin Prien. "Das Teilinstitut "Metallische Biomaterialien" trägt wesentlich zur Sichtbarkeit der HZG-Biomaterialaktivitäten in einem lokalen und nationalen Rahmenwerk bei."
Prof. Dr. Wolfgang Kaysser, wissenschaftlicher Geschäftsführer HZG erklärt: "Zur Strategie unseres Zentrums gehört es, die Forschung an Hightech-Werkstoffen zukünftig stärker mit Biologisierung und Digitalisierung zu verbinden. Es freut mich daher außerordentlich, mit der Laboreröffnung einen weiteren großen Schritt in diese Richtung zu unternehmen."
Prof. Dr. Regine Willumeit-Römer ergänzt: "Wir sind sehr froh, dass wir jetzt mit modernsten Standard unsere Implantat-Forschung auf die nächste Stufe bringen. Um biologisch-abbaubare Implantate als Standardtherapie in der Medizin zu etablieren, müssen wir bis ins kleinste Detail aufklären, wie Abbauprodukte den Körper beeinflussen." In den neuen Räumen finden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nun beste Voraussetzungen, um Magnesium-Implantate bis zu präklinischen Studien zu entwickeln.
Biologisch-abbaubare Implantate haben den Vorteil, dass sich diese im Körper von alleine auflösen. Patienten bleibt dadurch eine zweite Operation zur Entfernung des Fremdkörpers erspart. Gerade in der Kinderheilkunde, bei noch wachsenden Knochen, wäre das ein Gewinn.
In dem hochmodernen Gebäude werden demnächst rund 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Forschungen intensivieren. Sie untersuchen unter anderem, wie metallische Implantate mit biologischer Umgebung wechselwirken. Denn noch ist in einigen Bereichen völlig unklar, wie sich die Magnesium-Schrauben oder Stents im Körper verhalten.
Erst 2015 gegründet, weist das Teilinstitut "Metallische Biomaterialien" schon heute zahlreiche erfolgreiche Forschungsprojekte weltweit auf. Neben Deutschland und einer Reihe europäischer Partner gibt es auch sehr gute internationale Kontakte. Willumeit-Römer: "Aktuell untersuchen wir zum Beispiel gemeinsam mit russischen Forschungseinrichtungen wie sich Magnesium-Implantate bei speziellen Tumorerkrankungen einsetzen lassen." Mit dem von der Helmholtz-Gemeinschaft und der Russian Science Foundation geförderten Projekt sollen neue Anwendungen in der Medizin für Magnesium-Implantate entstehen.
Regional ist das Teilinstitut eng mit Forschungseinrichtungen in der Metropolregion Hamburg und nach Kiel, Lübeck und Flensburg vernetzt. So ist etwa Prof. Dr. Regine Willumeit-Römer Professorin an der Technischen Fakultät an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Erst 2017 wurde das Institut durch internationale Begutachter evaluiert. Das Gutachterpanel bescheinigte der HZG-Biomaterialforschung wissenschaftliche Arbeiten auf höchstem Niveau. Der Bereich Metallische Biomaterialien wurde mit der bestmöglichen Gesamtnote "outstanding" bewertet.
Quelle: Pressemitteilung des HzG vom 08.06.2018, https://www.hzg.de/public_relations_media/news/076087/index.php.de
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