

Das Projekt SWEEPICS wurde mit Mitteln aus dem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union gefördert
4.8 Millionen Euro für EU-Projekt SWEEPICS für lasergestützte biomedizinische Diagnostik unter der Leitung von Prof. Dr. Sebastian Karpf, Juniorprofessor für translationale Biomedizinische Photonik am Institut für Biomedizinische Optik (BMO) der Universität zu Lübeck

Ein neues EU-Projekt „SWEEPICS“ der Universität zu Lübeck ist gestartet. Ein internationales Expert*innen Team erforscht unter der Leitung von Prof. Dr. Sebastian Karpf, Juniorprofessor für translationale Biomedizinische Photonik am Institut für Biomedizinische Optik (BMO) der Universität zu Lübeck, innovative Laser- und Mikroskopietechnologien für präzise und schnelle medizinische Diagnostik. Durch die Entwicklung tierfreier Tests an künstlich gezüchteten Organoiden verspricht das Projekt kostengünstigere und schnellere Medikamentenentwicklung, das zu Fortschritten in der Medizin und einem ethischen Umgang mit Tierversuchen beiträgt.
EU-Förderung für internationales Forschungsteam
Der Startschuss für das neue EU-Projekt SWEEPICS (Swept Lasers For Non-Invasive Diagnostics) ist gefallen. Das Projekt SWEEPICS, das im Rahmen des EU-Förderprogramms "HORIZON Europe Research and Innovation Actions" mit 4.8 Millionen Euro gefördert wird, startete am 1. Dezember 2023 mit einer Laufzeit von drei Jahren und wird von Prof. Dr. Sebastian Karpf, Juniorprofessor für translationale Biomedizinische Photonik am Institut für Biomedizinische Optik (BMO) der Universität zu Lübeck, koordiniert und durch ein internationales Forschungsteam aus Schweden, Ungarn, Österreich und der Schweiz unterstützt.
Fortschrittlichen Laser- und Mikroskopietechnologie
SWEEPICS zielt darauf ab, die medizinische Diagnostik durch die Entwicklung hochmoderner, kohärenter Laserquellen voranzubringen. Das Projekt umfasst die Forschung an einer Schlüssel-Lasertechnologie, dem sogenannten „pulsed swept source laser“, sowie einer fortschrittlichen Mikroskopietechnologie, der sogenannten SLIDE Mikroskopie. In Kombination ermöglichen diese Technologien hochschnelle Bildgebung von zellulären Modellen in mikrofluidischer Hochdurchsatzmikroskopie. Der Technologietransfer wird durch die Medizinischen Laserzentrum Lübeck GmbH gewährleistet.
Weniger Tierversuche dank dreidimensionaler Organoide
Eine bedeutende Komponente des Projekts ist die künstliche Züchtung von Miniaturorganen im Labor, sogenannten Organoiden, die mit Blutgefäßen durchsetzt sind. Prof. Josef Penninger von der Medizinischen Universität Wien, ein renommierter Experte auf diesem Gebiet, ist Partner im SWEEPICS-Projekt ist Partner im SWEEPICS-Projekt. Prof. Sebastian Karpf, der Projektleiter von SWEEPICS, ist zuversichtlich: „Durch das Projekt SWEEPICS werden wir die zelluläre Erforschung von neuen Medikamenten an Modellsystemen, sogenannten Organoiden, vorantreiben. Durch diesen neuen technologischen Ansatz soll zukünftig ohne Versuchstiere gearbeitet werden können, was geringere Kosten und schnelleren Prozesszeiten für die Entwicklung neuer Medikamente verspricht. Unsere Forschung an neuen swept-source Lasern und laserbasierten Mikroskopiemethoden kann hier einen entscheidenden Beitrag leisten. Durch das interdisziplinäre Forschungskonsortium mit einer breiten Expertise im Bereich Lasertechnik, Mikroskopie, Bildanalyse sowie Biotechnologie wird die gesamte Bandbreite der modernen biomedizinischen Optik abgebildet, was ein Erfolgsgarant für das EU-geförderte Projekt SWEEPICS sein wird."
Hochdurchsatz für effiziente Medikamentenentwicklung
SWEEPICS wird die nächste Generation von swept-source Lasern erforschen und entwickeln, die flexible Pulsmodulationsfähigkeit, hohe Ausgangsleistung, kohärenten Multi-Wellenlängen-Ausgang und Potenzial für eine Vielzahl von neuen Anwendungen bieten. Die Technologie wird in innovativen Anwendungsfällen auf der Grundlage neuartiger Blutgefäß-Organoide eingesetzt, um tierfreie Arzneimitteltests und Infektionsstudien zu ermöglichen. Das SWEEPICS Laborsystem wird dabei durch die dreidimensionale Aufnahme der Organoide ein neues diagnostisches Verfahren entwickeln und durch einen hohen Durchsatz von bis zu 72,000 Organoiden pro Stunde eine sehr effiziente Medikamentenentwicklung ermöglichen.
Die Projektergebnisse versprechen einen bedeutenden Durchbruch in der Lasertechnologie für die medizinische Diagnostik, indem sie hochauflösende dreidimensionale zelluläre Bilder mit hoher Genauigkeit und Geschwindigkeit ermöglichen. Dies soll zu einer drastischen Verringerung von Tierversuchen und schnelleren diagnostischen Ergebnissen führen, die für die Forschung und Entwicklung neuer Medikamente von entscheidender Bedeutung sind.
Weitere Infos zu dem Projekt unter https://sweepics.eu
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