6 Millionen Euro für die Kieler Nanotechnologie

Neuartige medizinische Implantate, superelastische Metalle, extrem sensitive Sensoren: Im Kompetenzzentrum Nanosystemtechnik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) wurden in den letzten Jahren wesentliche Grundlagen für neue Werkstoffe und Anwendungen gelegt. Damit die Industrie von diesem Know-how profitieren kann, soll das Zentrum jetzt weiter ausgebaut werden. Heute (Mittwoch, 24. Februar) übergab der Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein Torsten Albig zu diesem Zweck einen Förderbescheid über rund drei Millionen Euro an den Dekan der Technischen Fakultät der CAU, Professor Eckhard Quandt. Bewilligt wurde das Geld aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Weitere gut drei Millionen Euro zum Ausbau des Zentrums steuern die Universität Kiel, das Fraunhofer Institut für Siliziumtechnologien Itzehoe sowie die Firmen Acquandas GmbH und FUMT R&D Functional Materials GmbH bei. Das Geld wird sowohl in modernste Forschungsgeräte als auch in zusätzliches Personal investiert. So können künftig Unternehmen von Fachleuten beraten und geschult, Auftragsarbeiten verrichtet und Verbundprojekte der Universität unterstützt werden. Albig hob bei dem Termin an der Kieler Universität die Bedeutung der Spitzenforschung für den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Fortschritt im nördlichsten Bundesland hervor: "Mit über drei Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung wollen wir die Nanotechnologie im echten Norden weiter voranbringen. Sie ist eine der großen wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Zukunftsfelder und wird gebraucht in der Energietechnik, der Medizintechnik und der Informationstechnologie. All das sind Bereiche, in denen wir in Schleswig-Holstein durchaus führend sind. Das Kompetenzzentrum an der Technischen Fakultät der CAU soll darüber hinaus das Wissenschafts-Fenster zur Wirtschaft sein. Wie in anderen Kompetenzzentren wollen wir Forschungsergebnisse von hier aus in die wirtschaftliche Anwendung bringen." CAU-Präsident Professor Lutz Kipp lobte die Förderung mit Blick auf die nächste Phase der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder als deutliches Zeichen der Unterstützung des Landes: "Jetzt ist die Zeit, um die Weichen zu stellen. Mit dem Ausbau des Kompetenzzentrums stärken wir unseren Forschungsschwerpunkt Nanowissenschaften und Oberflächenforschung und schärfen dessen Profil. Wir garantieren damit weiterhin herausragende wissenschaftliche Ergebnisse und gestalten die technologische Weiterentwicklung der gesamten Region aktiv mit. Unsere Chancen, Teil der nächsten Exzellenzinitiative zu sein, steigen damit spürbar." Bei einem Parlamentarischen Abend am 10. März im ATLANTIC HOTEL Kiel wolle man mit Vertretern von Universitäten, Expertinnen und Experten sowie Angehörigen der Landtagsparteien weiter über notwendige Rahmenbedingungen der Spitzenforschung in Schleswig-Holstein diskutieren, kündigte der Präsident an. 15 hochqualifizierte Ingenieurinnen und Ingenieure sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werden künftig im Kompetenzzentrum Nanosystemtechnik eine Schnittstelle zwischen Universität und Industrie bilden. Weitere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen von beteiligten Forschungseinrichtungen und Firmen. "Im Nanolabor bilden wir junge Menschen an hochkomplexen Forschungsgeräten aus. Die Fördermittel helfen uns nun, deren Fähigkeiten sowohl für die Universität zu bewahren als auch vor allen Dingen Firmen zur Verfügung zu stellen, die sich aus dem universitären Umfeld ausgegründet haben", sagte Eckhard Quandt, der Koordinator des Kompetenzzentrums. Nur wenn das Personal langfristig an die Infrastruktur gebunden werden könne, sei es möglich, wissenschaftliche Arbeiten der Arbeitsgruppen der Fakultät mit den produktbezogenen Anforderungen der Industrie zu vereinen. "Nur so ist eine enge Kooperation mit der Industrie auf Dauer sinnvoll", betonte der Dekan. Nicht nur das Personal des 600 Quadratmeter großen mit Hochtechnologie gespickten Nanolabors wird mit den Millionen aufgestockt. Um Strukturen herstellen und untersuchen zu können, die nur wenige Atomlagen dünn sind, wird der Gerätepark um eine neue Beschichtungsanlage und ein Laserinspektionsmikroskop erweitert. Quelle: Pressemitteilung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel vom 24.02.2016

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