anTBiotic: EU fördert die klinische Tuberkuloseforschung in Borstel

Mehr als 10 Millionen Menschen sind im Jahr 2015 weltweit an einer Tuberkulose erkrankt, so viele Tuberkulosefälle gab es noch nie. In Deutschland ist die Anzahl der Tuberkulosekranken von 2015 im Vergleich zum Vorjahr migrationsbedingt um 29 % angestiegen. Besonders dramatisch ist vor allem die globale Zunahme von multiresistenten Tuberkulosebakterien (MDR-TB). In den vergangenen 5 Jahren hat die Anzahl der Patienten, die mit einer MDR-TB identifiziert wurden, weltweit jedes Jahr um mehr als 20% zugenommen*. Nach annähernd einem halben Jahrhundert wurden Ende 2013 erstmalig zwei neue Medikamente für die Behandlung der MDR-TB in Europa zugelassen. Es dauerte nicht einmal zwei Jahre, bis Mitte 2015 der erste Patient identifiziert wurde, der an einer MDR-TB litt bei der die Tuberkulosebakterien auch gegen diese beiden Medikamente resistent geworden waren. In Angesicht dieser Entwicklung scheint eine Elimination der Tuberkulose aktuell in weiter Ferne. Am Forschungszentrum Borstel arbeitet man erfolgreich daran Methoden zu entwickeln, um Antibiotikaresistenzen von Bakterien frühzeitig zu identifizieren und die Patienten mit maßgeschneiderten Therapien zu behandeln. Dadurch sind die Therapieerfolge deutlich gebessert. Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen von GlaxoSmithKline in Tres Cantos (Spanien), den Universitäten von Cape Town und Stellenbosch in Südafrika und der Universität von Tromsö in Norwegen werden jetzt Ärzte und Wissenschaftler der Leibniz Klinik am Forschungszentrum Borstel (Prof. Christoph Lange) von 2017-2021 mit annähernd 6 Millionen Euro von der Europäischen Kommission gefördert, um bessere Antibiotika für die Behandlung der Tuberkulose zu entwickeln und die Therapie der Tuberkulose zu individualisieren. Von den Fördergeldern gehen 1.2 Millionen Euro nach Borstel. Neben der Erprobung neuer Substanzen planen die Partner des „anTBiotic“- Konsortiums auch die Wirksamkeit existierender Antibiotika so zu verändern, dass sie für die Therapie der Tuberkulose effektiver werden. *Quelle: WHO Global Reports 2009-2016 Die komplette Pressemitteilung finden Sie hier...

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