Aufspürung von Wächterlymphknoten bei Brustkrebs

Interdisziplinäres Forschungsprojekt zu neuer Bildgebungsmethode in Lübeck

Neues Projekt verfolgt das Ziel, auf den Einsatz von strahlenden Markern zu verzichten, ohne die Genauigkeit bei der Lokalisation zu verlieren - gefördert durch die Damp Stiftung.

Das Forschungsteam: Prof. Maggie Banys-Paluchowski, Dr. Kerstin Lüdtke-Buzug, Prof. Thorsten M. Buzug, Prof. Achim Rody, Sathurya Jegatheeswaran, Dr.-Ing. Ksenija Gräfe, Dr. Ulrike Kirstein, Dr. Kerstin Muras, PD Dr. Franz Wegner. (Bild: Uni Lübeck)
Das Forschungsteam (vorne, v. l. n. r.): Prof. Maggie Banys-Paluchowski, Dr. Kerstin Lüdtke-Buzug, Prof. Thorsten M. Buzug, Prof. Achim Rody, (hinten:) Sathurya Jegatheeswaran, Dr.-Ing. Ksenija Gräfe, Dr. Ulrike Kirstein, Dr. Kerstin Muras, PD Dr. Franz Wegner. (Foto: Dirk Steinhagen / Uni Lübeck)

Jede achte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Eine genaue und möglichst frühe Diagnose ist essenziell, um den Krebs heilen zu können. Das interdisziplinäre Forschungsprojekt „Magnetic Particle Imaging zur Lokalisation der Wächterlymphknoten beim Mammakarzinom“ (Mag-Lok) der Universität zu Lübeck und des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, zielt darauf ab, durch eine strahlungsfreie Nanopartikel-Bildgebungsmethode die Lokalisation des Wächterlymphknotens bei Brustkrebs für die Patientinnen zu verbessern.

In der klinischen Routine wird der für die Therapieentscheidung wichtige Wächterlymphknoten mittels radioaktiver Methoden aufgespürt und anschließend entnommen. Ein Wächterlymphknoten liegt an erster Stelle im Abflussgebiet der Lymphflüssigkeit des Tumors. Durch dessen Untersuchung lässt sich eine Aussage über die Wahrscheinlichkeit einer Metastasierung des Tumors machen. Bei der Studie wird die Methode des strahlungsfreien Magnetic Particle Imaging (MPI) untersucht, das eine exakte Lokalisation des Wächterlymphknotens erlaubt.

Das in dem Forschungsprojekt eingesetzte Gerät wurde in den vergangenen Jahren am Institut für Medizintechnik der Universität zu Lübeck entwickelt. Erstmals wird es nun in Kooperation mit der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, dem Institut für Radiologie und Nuklearmedizin und dem Institut für interventionelle Radiologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, sowie in enger Kooperation mit der Fraunhofer-Einrichtung für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik (IMTE) in Lübeck für erste Messungen mit humanen Proben verwendet.

„Ich freue mich sehr, mit Hilfe der Förderung durch die Damp-Stiftung gemeinsam mit dem hochqualifizierten Team aus der Medizin, der Chemie und dem Ingenieurswesen an dem Projekt zu arbeiten und so einen Beitrag zur medizinischen Anwendung dieser neuen vielversprechenden Bildgebungsmethode zu leisten“, unterstreicht Dr.-Ing. Ksenija Gräfe, die die Leitung für das Mag-Lok-Projekt am Institut für Medizintechnik innehat.

Die Damp-Stiftung fördert das Vorhaben mit rund 234.000 Euro. Das Projekt hat eine Laufzeit von drei Jahren.

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