Beate Heinemann übernimmt Vorsitz des DESY-Direktoriums

Erste Frau an der Spitze des Forschungszentrums folgt ab 1. April 2025 auf Helmut Dosch

Professorin Beate Heinemann wird neue Leiterin des Forschungszentrums DESY. Sie wird ab dem 1. April 2025 den Vorsitz des DESY-Direktoriums übernehmen, dem sie heute schon als Direktorin für den Forschungsbereich Teilchenphysik angehört. Beate Heinemann übernimmt den Posten von Helmut Dosch, der das Zentrum über 16 Jahre lang geleitet hat. Sie wird damit die erste Frau an der Spitze des Forschungszentrums.

Prof. Beate Heinemann übernimmt am 1. April 2025 den Vorsitz des DESY-Direktoriums. (Foto: DESY, Jörg Müller)
Prof. Beate Heinemann übernimmt am 1. April 2025 den Vorsitz des DESY-Direktoriums. (Foto: DESY, Jörg Müller)

„Jeder unserer Forschungsbereiche für sich spielt schon in der Champions-League“, sagt Beate Heinemann. „Zusammen bilden sie einen einzigartigen Schmelztiegel für multidisziplinäre Spitzenforschung und -technologie. Ich möchte – zusammen mit allen Beschäftigten bei DESY – die wissenschaftliche und innovative Leistungsfähigkeit des Zentrums weiter ausbauen und entscheidende Beiträge für Wissenschaft und Gesellschaft leisten; insbesondere mit unserem Zukunftsprojekt PETRA IV, der besten Röntgenstrahlungsquelle der Welt.“

Volkmar Dietz (BMBF), Vorsitzender des DESY-Stiftungsrats und Leiter der Berufungskommission der internationalen Ausschreibung, erklärt: „DESY ist eine international herausragende Forschungseinrichtung und Aushängeschild für exzellente Forschung am Standort Deutschland. Mit Beate Heinemann konnten wir eine renommierte Forscherin und eine versierte Forschungsmanagerin für die Leitung des Zentrums gewinnen. Ich bin überzeugt davon, dass sie das Forschungszentrum mit ihrer internationalen Erfahrung und ihren zukunftsweisenden Ideen in eine brillante Zukunft führt. Mein Dank geht aber besonders auch an Helmut Dosch. Er hat Herausragendes geleistet, um DESY strategisch und zukunftsorientiert aufzustellen.“

Helmut Dosch sagt: „Ich freue mich, dass ich Beate Heinemann den Vorsitz des Direktoriums übergeben darf. Ich habe sie in ihrer Zeit als Direktorin für Teilchenphysik als inspirierte Expertin mit großem Erfahrungsschatz kennengelernt und sehr vertrauensvoll mit ihr zusammengearbeitet. Ich wünsche Beate viel Erfolg und das notwendige Quäntchen Glück bei der Leitung des Forschungszentrums.“

„Mit seiner einzigartigen Verbindung von Photonen-, Teilchen-, Astroteilchen- und Beschleunigerforschung nimmt das Forschungszentrum DESY nicht nur innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft, sondern auch europaweit eine zentrale Schlüsselrolle ein,“ sagt Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Beate Heinemann ist eine weltweit führende Wissenschaftlerin in der experimentellen Teilchenphysik. Wir schätzen sie als eine herausragende Führungspersönlichkeit, die sich ausgezeichnet international vernetzt.“

Die Teilchenphysikerin Beate Heinemann ist in Hamburg geboren und aufgewachsen. Sie studierte und promovierte bis 1999 an der Universität Hamburg. Von 2000 bis 2006 forschte sie an der University of Liverpool als Fellow von PPARC (Particle Physics and Astronomy Research Council) und als Royal Society University Fellow. 2006 wurde sie Professorin für Experimentalphysik an der University of California, Berkeley und Wissenschaftlerin am dortigen multidisziplinären Lawrence Berkeley National Laboratory. 2016 kehrte sie zurück nach Deutschland als Leitende Wissenschaftlerin bei DESY und Professorin an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg. Seit Februar 2022 ist Beate Heinemann Direktorin für Teilchenphysik bei DESY und seit 2023 Professorin an der Universität Hamburg.

Beate Heinemann hat wesentliche Beiträge zur Teilchenphysik geleistet durch ihre Forschung an internationalen Experimenten an Hochenergie-Teilchenbeschleunigern: dem H1-Experiment bei DESY, dem CDF-Experiment am US-amerikanischen Fermi National Accelerator Laboratory (Fermilab) und dem ATLAS-Experiment am weltweit größten Beschleuniger Large Hadron Collider (LHC) am Forschungszentrum CERN in Genf. An all diesen Experimenten bekleidete sie Leitungspositionen. Von 2013 bis 2017 war sie stellvertretende Leiterin der rund 3000 Leute starken ATLAS-Kollaboration.

Beate Heinemann ist Fellow der American Physical Society, Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und wurde im vergangenen Jahr von der Universität Zürich mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.

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