Biotech-Branche massiv im Aufwind

Deutsche Unternehmen können jetzt ernten, was über viele Dekaden gesät wurde

Im LSN Spotlight präsentierte Dr. Alexander Nuyken von Ernst & Young den deutschen EY Biotech-Report 2021. Seine Präsentation stand unter dem Titel „Biotech am Tipping Point – In welche Richtung entwickelt sich der Sektor nach der Pandemie?“ Und natürlich wurde sowohl von den Teilnehmern als auch von den Moderatoren zum Abschluss des Events exakt diese Frage gestellt: Wie geht es weiter für die Biotechnologiebranche in Deutschland?

Die deutsche Biotech-Branche ist an einem Wendepunkt zu mehr Wahrnehmung in der Öffentlichkeit angekommen. (Bild: ©Ernst & Young GmbH)

Biotechnologie in Deutschland? Volle Fahrt voraus!

Die Antwort der drei Experten – neben Dr. Nuyken sprachen im LSN Spotlicht auch Dr. Phil Gribbon vom Fraunhofer IMTP ScreeningPort und Dr. Werner Lanthaler von der Evotec SE – war unzweifelhaft eindeutig: Wenn wir uns jetzt nicht selber im Weg stehen, dann geht die Erfolgsfahrt der Branche ungebremst weiter! Trotz vieler Hürden in der Vergangenheit, beispielsweise durch regulatorische Vorgaben und steinige Wege zur Finanzierung, steht die Branche jetzt gut aufgestellt da. Wird die Translation von Ergebnissen und Erkenntnissen aus der Wissenschaft in die Wirtschaft jetzt nicht vernachlässigt sondern intensiviert, wird Deutschland als Biotech-Standort zukünftig eine noch sichtbarere Rolle einnehmen.

Vielschichtige Basis für nachhaltigen Erfolg

Aus Sicht der Sprecher hat diese Entwicklung gleich mehrere Gründe, was dafür spricht, dass die Fortsetzung des Aufwärtstrends nachhaltig sein wird.

  • Die aktuellen Rekordzahlen, beispielsweise in der Finanzierung deutscher Biotech-Unternehmen, entfallen zwar zu einem großen Teil auf die Erfolge in der Impfstoffentwicklung. Dennoch kann der Impact gewaltig sein, wie Dr. Nuyken unterstrich. Durch das vergangen Jahr ist das Potenzial der gesamten deutschen Biotech-Branche stark in die Wahrnehmung von Investoren und Forschern weltweit gerückt. Dieses Momentum gilt es jetzt zu nutzen.
  • Gemeinsam an den Lösungen der Zukunft zu arbeiten, das ist im Zuge der COVID-19-Pandemie stärker in Fokus gerückt, wie Dr. Lanthaler hervorstellte. Langfristigen Erfolg erziele die Biotech-Branche nur dann, wenn mit Kooperationspartnern zusammen an innovativen und zukunftsfähigen Plattformen gearbeitet würde.
  • Die ganze Welt weiß jetzt: Deutschland kann mRNA! Und diese Aufmerksamkeit kann und sollte jetzt genutzt werden, um auch weitere Entwicklungsfelder stärker voranzutreiben. Dr. Gribbon brachte dazu  beispielhaft die Proteomics als ein der Schlüsseltechnologien für die klinische Forschung ins Spiel, was Dr. Lanthaler zu 100 Prozent unterstützte.

Ehrlichkeit bleibt ein hohes Gut

Mit Blick auf die beachtenswert kurzfristig erzielten Erfolge in der Impfstoffentwicklung erläuterte Dr. Lanthaler, dass das Vorgehen – alle haben unvoreingenommen von frühere Studien quasi bei null angefangen und entscheidende Daten geteilt – auch in den Bereichen abseits der Impfstoffforschung zum Einsatz kommen sollte, um eine größtmögliche Effizienz zu erreichen. Gleichzeitig müsse sich die Biotech-Branche kontinuierlich um eine ehrliche Transparenz in der Kommunikation bemühen. Man könne viel erreichen und entwickeln. Aber erstens sei nicht bei jeder Wirkstoffentwicklung das gleiche Tempo möglich wie bei den COVID-19-Impfstoffen und zweitens sollte zwar alles versucht, aber nichts Unmögliches versprochen werden. Dann werde sich der aktuelle Erfolgsweg der Branche in Deutschland weiter fortsetzen.

Aufzeichnung der Präsentation des EY Biotechnologie-Report 2021

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