Das Interreg-Projekt BONEBANK hat es sich zur Aufgabe gemacht, Stammzellen bei Routine-Operationen mit neuen Instrumenten und Methoden zu gewinnen und in einer grenzüberschreitenden Biobank einzulagern. Dadurch entsteht bei BONEBANK eine einzigartige neue Wertschöpfungskette, die eine wichtige Innovationsplattform für forschende Unternehmen zur Entwicklung von neuen medizinischen Produkten und Therapien für die regenerative Medizin bildet. Bislang ist insbesondere die Gewinnung von Knochenmarkstammzellen aufwändig und mit zusätzlichen Eingriffen und Behandlungen für den spendenden Patienten verknüpft. Ein neuer Weg ist, diese Stammzellen im Rahmen von Operationen zur Frakturbehandlung zu entnehmen und zu konservieren. So wird eine ohnehin erforderliche Routineoperation höchst sinnvoll genutzt.
Das Kieler Unternehmen Stryker Trauma GmbH entwickelt dafür das medizinische Instrument, um stammzellenhaltiges Material „zu ernten“. Zur Eignungsprüfung fand im Juni 2018 in einem firmeneigenen Institut in New Jersey/USA ein Workshop statt. Ein erfahrener Operateur testete den aktuellen Prototypen des BONEBANK-Harvesters an anatomischen Prüfkörpern. Die Tests zeigten eine sichere Funktion des Gerätes und eine gute Handhabbarkeit für den Operateur in unterschiedlichen Einsatz-Szenarien. Die Anwendbarkeit im Operationssaal sowie die bisherige Risikoeinschätzung für den Patienten wurden bestätigt.
Die in der deutsch-dänische Biobank aufbewahrten Stammzellen können später von den Patienten selbst, anderen Patienten, Forschern oder Life Science-Unternehmen genutzt werden, um beispielsweise die Knochenheilung zu unterstützen oder neue Behandlungsverfahren auf Stammzellenbasis zu entwickeln.
Proben von über 100 Patienten entnommen
Die BONEBANK-Partner vom Lübecker Universitätsklinikum haben bislang Knochenmaterial von 40 Patientinnen und Patienten gesammelt und davon 24 in Stickstofftanks bei Temperaturen unter ‑150°C im Interdisziplinären Centrum für Biobanking-Lübeck eingelagert. Die restlichen 16 Proben wurden zum Universitätsklinikum Odense zur Verarbeitung geschickt. Der dänische Projektpartner hat seinerseits Proben von 68 Spendern gesammelt und daraus mit Erfolg stromale (mesenchymale) Stammzellen isoliert, die nun analysiert werden. Die im Projekt anvisierte Zielgröße von 40 Stammzellproben wurde damit deutlich übertroffen.
BONEBANK 2.0 genehmigt
Das Förderprogramm Interreg Deutschland-Danmark erkennt die bislang erzielten sehr guten Leistungen der BONEBANK-Partner an und hat einer Projektverlängerung um 18 Monate zugestimmt. Rund 1,5 Mio. Euro stehen damit zusätzlich zur Verfügung, u.a. für die Gründung einer BONEBANK-Organisation. Weitere Stakeholder, wie Entnahme- und Implantationskrankenhäuser, Biobanken und Unternehmen aus der Programmregion sollen in das Projekt eingebunden werden. Mit der Entwicklung eines neuartigen Stammzellproduktes wird die Patientenversorgung in der Region verbessert, außerdem eröffnen sich neue Geschäftsfelder für Unternehmen.
Als neue Partner kommen das Næstved Hospital in Dänemark und die Universität zu Lübeck hinzu. Außerdem beteiligt sich die IHK zu Lübeck als Netzwerkpartner an dem Projekt und unterstützt mit der Anbahnhung von Kontakten zur regionalen Wirtschaft.
Am 17. und 18. September geht das Veranstaltungsformat „Norddeutscher Dialog in der Medizintechnik“ in die inzwischen neunte Runde. Das Event wird federführend von der ...
Der Petersen Innovations-Transfer-Preis zeichnet zukunftsweisende Produkte und Verfahren aus, die gemeinsam von Wissenschaft und Wirtschaft in Schleswig-Holstein entwickelt wurden. Es geht um den erfolgreichen ...
Am 25. September präsentierten an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) sechs Studierendengruppen ihre Projektergebnisse zum Thema „eHealth“. Die Informatikstudierenden entwickelten mit der Software Engineering ...