Bundesförderung für die Künstliche Intelligenz in Lübeck

Im Rahmen seiner Fördermaßnahme „Künstliche Intelligenz“ (KI) bewilligt das Bundesministerium für Bildung und Forschung knapp zwei Millionen Euro für ein KI-Labor an der Universität zu Lübeck. Antragsteller ist der Direktor des Instituts für Softwaretechnik und Programmiersprachen der Universität, Prof. Dr. Martin Leucker.

Beteiligt sind in der Universität außerdem die Institute für Technische Informatik, für Signalverarbeitung, für Informationssysteme, für Medizinische Elektrotechnik, für Neuro- und Bioinformatik, für Medizinische Informatik, für IT-Sicherheit und für Robotik und Kognitive Systeme. Mit dem KI-Lab Lübeck wird eine Forschungs- und Qualifizierungsplattform aufgebaut, mit der sichere KI-basierte Systeme durchgängig entwickelt werden können. Für Studierende der Universität und insbesondere Industriepartner wird ein Aus- und Weiterbildungskonzept umgesetzt, um die regional wie überregional dringend benötigten KI-Experten zu qualifizieren.

Universität Lübeck in Sachen KI stark aufgestellt

"Das KI-Labor ist ein wichtiger Baustein der KI-Strategie der Universität zu Lübeck“, sagte Prof. Dr. Stefan Fischer, Vizepräsident der Universität für Transfer und Digitalisierung. „Wir freuen uns sehr, dass wir unseren Wissenschaftlern nun eine noch leistungsfähigere Umgebung für ihre Forschung an und mit KI-Algorithmen bieten können."

„Dieser Erfolg von Professor Leucker und seinen Kollegen zeigt eindrucksvoll, wie stark die Universität zu Lübeck bereits in Sachen Künstlicher Intelligenz aufgestellt ist“, sagte Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei in Kiel. „Für die Landesregierung ist es von essenzieller Bedeutung, dass die Entwicklung von KI-basierten Systemen nicht nur im Gesundheitsbereich, sondern auch in weiteren wirtschaftlich wichtigen Bereichen vorangetrieben wird. Deshalb passt das Forschungslabor optimal in die kürzlich von mir vorgestellte KI-Strategie des Landes.“

Friederike C. Kühn, Präses IHK zu Lübeck, sagte: „Die Einwerbung von Fördermitteln für solche KI-Projekte ist für unseren Standort und für den Know-how Transfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft sehr bedeutsam. Besonders freut uns, dass im Projektverlauf die Entwicklung eines berufsbegleitenden Weiterbildungsangebots zum ‚Executive Master Artificial Intelligence‘ vorgesehen ist. Dadurch ergibt sich ein konkreter Bezug zur regionalen Wirtschaft, den wir sehr begrüßen.“

 

Besonderes Alleinstellungsmerkmal für komplexe Roboterlösungen

Während in den letzten Jahren zahlreiche KI-Techniken ihre praktische Verwendbarkeit für die Realisierung komplexer Systeme demonstriert haben, ist die praktische, effiziente Erstellung von KI-basierten Systemen eine große Herausforderung. Dies liegt zum einen an der aktuellen Komplexität der Nutzung von KI-Frameworks, zum anderen an fehlender KI-Expertise heutiger Entwickler. Diese Defizite sollen im Rahmen des jetzt bewilligten Projekts angegangen werden.

Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal der angedachten Lösung stellt die Bereitstellung einer mobilen Roboterplattform dar, mittels welcher die durch Machine-Learning gewonnenen Ergebnisse in komplexen Roboterlösungen erprobt werden können. Auf der Ebene von Forschung, Entwicklung und Qualifizierung wird das KI-Lab Lübeck die Infrastruktur bereitstellen, wie sie als offene Hightech-Werkstatt insbesondere für Studierende und Firmengründer auf dem Campus teilweise bereits das FabLab Lübeck vorhält.

An der Universität ist die Gründung eines Zentrums für Künstliche Intelligenz Lübeck (ZKIL) in Vorbereitung, in das sich die am Thema beteiligten Institute einbringen und das die gemeinschaftlichen Projekte koordiniert. Zusammen mit dem KI-Lab, dem Fraunhofer Institute for Digital Medicine (MEVIS), der Pattern Recognition Company GmbH (PRC) und weiteren jungen Firmengründungen (Start-ups) zu KI soll es seinen Sitz in einem „Haus der KI“ in unmittelbarer Campus-Nähe, im Gebäude MFC II, haben.

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