Deutscher Krebspreis für Prof. Dr. Nikolas von Bubnoff

Für seine herausragende Arbeit in der Krebsmedizin und -forschung wird Prof. Dr. Nikolas von Bubnoff, Direktor der Klinik für Hämatologie und Onkologie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck, und Professor der Universität zu Lübeck, mit dem diesjährigen Deutschen Krebspreis geehrt. Der Preis zählt zu den höchsten Auszeichnungen in der Onkologie.

Foto: (c) UKSH

Er wird von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebsstiftung jährlich in drei Sparten verliehen. Prof. von Bubnoff wird in der Sparte „Translationale Forschung“ zusammen mit Prof. Dr. Robert Zeiser, Universitätsklinikum Freiburg, ausgezeichnet. „Das ist eine große Freude für mich und eine Bestätigung der guten Arbeit unseres gesamten Teams“, sagt Prof. von Bubnoff.

Die Spitzenmediziner und -forscher erhalten den Preis für die Etablierung eines neuen Therapieprinzips in der Behandlung der sogenannten Graft-versus-Host-Erkrankung (Graft-versus-Host-Disease, GvHD). Dabei handelt es sich um eine lebensgefährliche Immunreaktion, die bei Patientinnen und Patienten mit akuter Leukämie nach einer allogenen Blutstammzelltransplantation sehr häufig auftritt. Für einen Großteil der Erkrankten ist eine Transplantation, bei der sie Blutstammzellen von einem anderen Menschen erhalten, die einzige Heilungschance. Bei etwa jedem zweiten kommt es dabei jedoch zu der gefährlichen Immunreaktion - T-Zellen des Spenders erkennen das Darm-, Haut- und Lebergewebe des Empfängers als fremd und schädigen es. Etwa die Hälfte dieser GvHD-Patientinnen und -Patienten sprechen auf gängige Therapien nicht an, die die Reaktion des Immunsystems unterdrücken.

Dank der Arbeit der Preisträger steht jetzt auch diesen Patientinnen und Patienten eine wirksame Behandlungsoption zur Verfügung. Das Forscher-Team entdeckte, dass ein bestimmtes Medikament aus der Familie der sogenannten Januskinase-Inhibitoren in der Lage ist, die entzündlichen Botenstoffe zu hemmen, die bei einer GvHD auftreten. Die Ergebnisse einer internationalen multizentrischen Studie, die Prof. von Bubnoff und Prof. Zeiser initiiert haben, führten dazu, dass dieses Medikament mittlerweile für die Behandlung von GvHD zugelassen wurde.

Prof. von Bubnoff ist geschäftsführender Vorstand des University Cancer Centers Schleswig-Holstein (UCCSH), einem Zusammenschluss aller onkologisch tätigen Einrichtungen des UKSH und der Universitäten in Kiel und Lübeck. Am Campus Lübeck leitet er zudem das von der Deutschen Krebsgesellschaft-kürzlich zertifizierte Zentrum für Hämatologische Neoplasien und das übergeordnete ebenfalls zertifizierte Onkologische Zentrum. Die experimentelle GvHD-Therapie gehört zu seinen Forschungsschwerpunkten.

Der Deutsche Krebspreis wird zu gleichen Teilen für hervorragende Arbeiten im deutschsprachigen Raum in den Sparten „Klinische Forschung“, „Translationale Forschung“ und „Experimentelle Forschung“ vergeben. Jede Kategorie ist mit 7.500 Euro dotiert. Die Preisverleihung findet im Sommer statt.

Bereits mehrfach wurden Professoren des UKSH mit dem seit 1986 verliehenen Deutschen Krebspreis geehrt. Ausgezeichnet wurden zuletzt Prof. Dr. Günter Klöppel, ehem. Institut für Pathologie, Campus Kiel, (2015), Prof. Dr. Martin Schrappe, Klinik für Kinder und Jugendmedizin I, Campus Kiel, (2014), Prof. Dr. Alexander Katalinic, Institut für Sozialmedizin und Epidemiologie, Campus Lübeck, (2013), Prof. Dr. Axel Hauschild, Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, Campus Kiel, (2011) und Prof. Walter Jonat, ehem. Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Campus Kiel, (1992).

Weitere News

Kieler Krebsforschende von CAU und UKSH, im Bild Dr. Sophie Steinhäuser, werden von der Deutschen Krebshilfe gefördert, um die Resistenzbildung bei AML mit Mutationen im IDH1-Gen zu untersuchen. (Bild: Kathrin Richter, UKSH)
Kieler Krebsforschende von CAU und UKSH, im Bild Dr. Sophie Steinhäuser, werden von der Deutschen Krebshilfe gefördert, um die Resistenzbildung bei AML mit Mutationen im IDH1-Gen zu untersuchen. (Bild: Kathrin Richter, UKSH)

Deutsche Krebshilfe fördert Kieler Leukämie-Forschungsprojekt

Die akute myeloische Leukämie (AML) ist eine heterogene Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der die Reifung von Blutzellen gestört ist. Durch komplexe genetische Veränderungen kommt ...

Weiterlesen …
Digitalisierungsminister Dirk Schrödter überreichte die Förderbescheide.
Ralf Bruder, Institut für Robotik und Kognitive Systeme der Universität zu Lübeck, Prof. Dr. Ibrahim Alkatout, Kurt-Semm-Zentrum und Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des UKSH, Campus Kiel, Digitalisierungsminister Dirk Schrödter, Henrik Guschov, Vater Solution GmbH, und Prof. Dr. Kevin Köser, Institut für Informatik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (v. l.) (Bild: UKSH)

Digitaler Superzwilling

Die Entwicklung eines „digitalen Superzwillings“ als Grundlage für Innovationen in der roboterassistierten Chirurgie ist Ziel des Forschungsprojekts TWIN-WIN eines Konsortiums um das Kurt-Semm-Zentrum des Universitätsklinikums ...

Weiterlesen …
Siegerehrung für die fünf Gewinner-Kuratoriums-Förderprojekte mit jeweils einem Förderwunsch über 20.0000 Euro mit einer Gesamtsumme von 390.372,46 Euro (Bild: Sven Janssen für UKSH Gutes tun!)
Siegerehrung in der Fielmann Akademie Schloss Plön für die fünf Gewinner-Kuratoriums-Förderprojekte mit jeweils einem Förderwunsch über 20.0000 Euro mit einer Gesamtsumme von 390.372,46 Euro (Bild: Sven Janssen für UKSH Gutes tun!)

Mehr als 485.000 Euro für innovative Universitätsmedizin

Dreizehn innovative Medizinprojekte am UKSH erhalten Förderung für zukunftsweisende Gesundheitsversorgung auf der 16. Kuratoriumssitzung der Förderstiftung des UKSH in der Fielmann Akademie Schloss Plön. Zudem ...

Weiterlesen …