DFG bewilligt 2,5 Millionen Euro: Neue Forschergruppe im UKE untersucht Vernetzung im Gehirn

Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat eine neue Forschergruppe eingerichtet, die sich mit Lern- und Gedächtnisprozessen des Gehirns beschäftigt. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte gestern die Forschergruppe FOR 2419 "Plastizität versus Stabilität: Molekulare Mechanismen synaptischer Stärke". Die Fördersumme für die kommenden drei Jahre beläuft sich auf 2,5 Millionen Euro.

In der neuen Forschergruppe untersuchen unter der Leitung von Prof. Dr. Matthias Kneussel vom Zentrum für Molekulare Neurobiologie (ZMNH) sieben Teams des UKE, wie die Verschaltungen des Gehirns sich bei Lern- und Gedächtnisprozessen verändern. "Jeder Lernprozess hinterlässt eine molekulare Spur in den Zellen unseres Gehirns. Ziel der Initiative ist es, derartige synaptische Veränderungen auf der Ebene von einzelnen Eiweißstoffen innerhalb einer Nervenzelle zu verstehen", erläutert Prof. Kneussel. Die Forscher vermuten, dass Störungen der untersuchten Prozesse bei Gedächtnisverlust und neuropsychiatrischen Erkrankungen eine Rolle spielen. "Nur wenn wir die molekularen Bausteine einer neuronalen Verschaltung und ihr funktionelles Zusammenspiel verstehen, können wir langfristig spezifische Medikamente zur Behandlung von Gedächtnisverlust und Demenzen entwickeln."

 

Die Initiative benutzt neue wissenschaftliche Methoden, die vor fünf Jahren noch nicht verfügbar waren. Mit Hilfe der "Optogenetik" werden Lichtpulse zur Stimulation von Nervenzellen eingesetzt um zu verstehen, welche Rolle die Erregung von Nervenzellen auf die Verschaltung eines Gehirns hat. Durch Elektronenmikroskopie mittels einer neuen Hochdruckgefriermethode und durch Techniken, die Gewebe transparent und durchsichtig machen, werden winzige Veränderungen im Nervengewebe sichtbar gemacht. Das neue Forscher-Netzwerk vereint Wissenschaftler aus der Molekulargenetik, Biochemie, Physiologie und Anatomie zu einem interdisziplinären Ansatz, um die Geheimnisse des Gehirns weiter zu erforschen. Mit dem neuen interdisziplinären Forschungsvorhaben wird der Schwerpunkt Neurowissenschaften des UKE in seiner molekularbiologischen Ausrichtung gestärkt.

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