Hamburger Medizinerin wird für ihre Forschungen zu neu auftretenden Infektionskrankheiten ausgezeichnet
UKE-Ärztin und -Wissenschaftlerin Prof. Dr. Marylyn Addo wird vom Bundespräsidenten mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Addo ist Leiterin der Sektion Infektiologie und Gründungsdirektorin des Instituts für Infektionsforschung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE).
Für ihre herausragenden medizinischen und wissenschaftlichen Leistungen in der Erforschung von Infektionskrankheiten wie HIV, Ebola und COVID-19 sowie für ihren engagierten gesellschaftlichen Einsatz wird Marylyn Addo am 25. August 2023 durch Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank: „Ich gratuliere Marylyn Addo zur Auszeichnung des Bundesverdienstkreuzes sehr herzlich. Als internationale Spitzenforscherin hat Marylyn Addo in Hamburg Pionierarbeit geleistet – bei der Erforschung von Infektionskrankheiten ebenso wie bei der Entwicklung von Impfstoffen. Die Erfolge bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie wären ohne ihre Arbeit nicht möglich gewesen. Marylyn Addo ist nicht nur ein Vorbild für Frauen in der Wissenschaft, sondern eine zentrale Figur in der Bekämpfung von Infektionskrankheiten in Hamburg und bundesweit. Auch außerhalb Deutschlands begeistert sie Menschen im Rahmen ihrer transnationalen Forschung und mit ihrem großen gesellschaftlichen Engagement. Für ihre beeindruckende Arbeit bedanke ich mich ausdrücklich und freue mich, dass wir mit Marylyn Addo eine so außergewöhnliche Medizinerin am UKE haben.“
Prof. Dr. Marylyn Addo: „Ich freue mich sehr und bin für die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sehr dankbar. Ich möchte diese Auszeichnung stellvertretend auch für all jene entgegennehmen, die in der Pandemie sowie auch jetzt so wichtige Beiträge zur Pflege und medizinischen Krankenversorgung geleistet haben. Darüber hinaus ist diese Ehrung gerade in der heutigen Zeit auch eine wichtige Wertschätzung für die Arbeit der vielen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in verschiedensten Fachrichtungen – (von der Biomedizin über die Klimaforschung bis zu den Geisteswissenschaften und mehr – ), die sich tagtäglich für die Forschung engagieren, die fakten- und evidenzbasiert den Fortschritt in den jeweiligen Disziplinen und für unsere Gesellschaft gestalten. Ich möchte alle jungen Menschen, die sich für eine Karriere in der Wissenschaft interessieren, ermutigen, diesen Weg zu gehen und damit einen Beitrag zu diesem wichtigen Fortschritt zu leisten. Für mich persönlich sehe ich den Verdienstorden auch als einen Auftrag und Motivation, mich weiter für wichtige Themen in der Wissenschaft einzusetzen, sei es für Nachwuchsförderung, Förderung der Gleichstellung und Diversität in der Wissenschaft, Wissenschaftskommunikation und Vertrauensbildung in die Forschung.“
Zu Leben und Arbeit von Prof. Dr. Marylyn Addo
Prof. Addo studierte Humanmedizin in Bonn, Straßburg und Lausanne. Im Anschluss daran legte sie ein Diplom in Tropical Medicine and Hygiene an der London School of Hygiene and Tropical Medicine ab. Nach ihrer Promotion 1999 wechselte sie an das Partners AIDS Research Center am Massachuetts General Hospital und die Harvard Medical School nach Boston, USA. 2013 folgte Sie einem Ruf als Professorin an das UKE. Dort arbeitet sie derzeit als Leiterin der Sektion Infektiologie sowie als Gründungsdirektorin des Instituts für Infektionsforschung und Impfstoffentwicklung.
Im Zentrum von Prof. Addos Arbeit steht der Kampf gegen neue, viral verursachte Infektionskrankheiten. So hat sie einen der wenigen bisher in Deutschland behandelten Ebola-Patienten betreut und behandelte während der COVID-19-Pandemie viele Patientinnen und Patienten am UKE. Für ihre Beteiligung an einem internationalen Team bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen SARS-CoV-2 wurde sie im Jahr 2020 mit dem German Medical Award als Medizinerin des Jahres ausgezeichnet. Am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) leitet sie und koordiniert sie die translationale Forschung im Bereich neu auftretender Infektionskrankheiten, insbesondere viraler Infektionen wie beispielsweise Ebola, MERS, Lassa- oder Krim-Kongo-Fieber.
Die Arbeit von Prof. Addo steht beispielhaft für die nachhaltige und erfolgreiche Integration von klinischer Tätigkeit, klinischer Forschung und Grundlagenforschung. Als Prototyp einer klinischen Forscherin geht Prof. Addo die große Herausforderung der Entwicklung und Wirksamkeitstestung von Impfstoffen an. Sie hat sich dank ihrer herausragenden Kompetenz zu einer führenden Impfstoff-Forscherin auf dem Gebiet der Infektiologie und Tropenmedizin entwickelt.
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