Eingebauter Schutzmechanismus gegen Entzündungen

Kieler Forschende untersuchen Wirkungsweise von Immunzellen. Das Protein Interleukin-6 (IL-6) kann in Zellen verschiedene Funktionen übernehmen, je nachdem wie es Zellen aktiviert. Regt es Zellen über den klassischen Signalweg an, hilft es bei der Regeneration von Gewebe und ist unentbehrlich bei der Bekämpfung von bakteriellen Infektionen. Aktiviert es Zellen jedoch über den sogenannten „trans-Signalweg“, fördert das Protein Entzündungen. Eine Blockade dieses Signalwegs führt bei vielen entzündlichen Erkrankungen zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome und wird unter anderem zur Behandlung der Rheumatoiden Arthritis genutzt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) haben jetzt im Journal of Biological Chemistry gezeigt, dass menschliche Immunzellen einen eingebauten Schutzmechanismus besitzen, der ihre Aktivierung über den trans-Signalweg verhindert. Das Protein Interleukin-6 (IL-6) entfaltet seine unterschiedlichen Wirkungen, indem es sich an Interleukin-6-Rezeptoren (IL-6R) bindet. Diese Rezeptoren existieren in zwei Ausführungen: membrangebunden und löslich. Die membrangebundenen Formen des Rezeptors sind nur auf wenigen Zellen im menschlichen Körper vorhanden. Über diesen „klassischen Signalweg“ werden die regenerativen Eigenschaften des IL-6 aktiviert. Die löslichen Formen des Rezeptors dagegen können über den „trans-Signalweg“ praktisch alle Körperzellen unkontrolliert aktivieren. „Es wird angenommen, dass insbesondere dieser Signalweg für die Auslösung der entzündungsfördernden Aktivitäten von IL-6 verantwortlich ist. Damit stellt eine spezifische Hemmung des ‚trans-Signalwegs‘ eine mögliche therapeutische Option dar“, sagt Dr. Christoph Garbers vom Biochemischen Institut der CAU. Zugelassen ist bisher ein Antikörper, der den IL-6R blockt und damit die Aktivität des Proteins stoppt.
 
Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus Kopenhagen und Hamburg konnten die Kieler Forschenden jetzt zeigen, dass Immunzellen auch einen eingebauten Schutzmechanismus besitzen, um sich gegen die unkontrollierte Aktivierung zu schützen. Hierfür sondern sie lösliche Formen des signaltransreduzierenden Rezeptors gp130 ab. Er ist in der Lage, sich an den Komplex aus dem Protein IL-6 und dem Rezeptor sIL-6R zu binden und damit dessen aktivierende Wirkung zu neutralisieren. Die komplette Pressemitteilung finden Sie hier...

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