

Hamburger Organisationen setzen für eine nachhaltige Zukunft auf Zusammenarbeit
Ende letzten Jahres wurden die Akteure der Cluster Life Science Nord, Logistik-Initiative Hamburg, Erneuerbare Energien Hamburg, Hamburg Aviation, Maritimes Cluster Norddeutschland, Food Cluster Hamburg sowie Finance City Hamburg aufgefordert, eine 16 Fragen umfassenden Umfrage zu beantworten. Insgesamt haben 128 Teilnehmende Einblicke zu ihren bestehenden und geplanten Maßnahmen, Hürden und Unterstützungsbedarfen geteilt.

- Finanzierung, Regulatorik und personelle Ressourcen sind die größten Herausforderungen
- Senatorin Dr. Melanie Leonhard sieht Potenzial für mehr Kooperation
- Life Science Akteure haben durchschnittlich weniger Maßnahmen umgesetzt oder geplant
Die Ergebnisse unserer KLIMAready-Umfrage zeichnen ein eindrucksvolles Bild: In sieben Hamburger Branchen-Clustern ist Nachhaltigkeit längst nicht nur ein Schlagwort. Vielmehr haben sich zahlreiche Unternehmen bereits auf den Weg gemacht, eine klimafreundliche Zukunft aktiv mitzugestalten.
Ende letzten Jahres wurden die Akteure der Cluster Logistik-Initiative Hamburg, Erneuerbare Energien Hamburg, Hamburg Aviation, Life Science Nord, Maritimes Cluster Norddeutschland, Food Cluster Hamburg sowie Finance City Hamburg aufgefordert, eine 16 Fragen umfassenden Umfrage zu beantworten. Insgesamt haben 128 Teilnehmende Einblicke zu ihren bestehenden und geplanten Maßnahmen, Hürden und Unterstützungsbedarfen geteilt.
Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation: „Das Thema Nachhaltigkeit ist mittlerweile fest in den Hamburger Unternehmen verankert. Die zentrale Botschaft der Umfrage lautet: Wir wollen noch mehr Kooperation! Nur gemeinsam können wir die Herausforderungen meistern und Hamburg für eine klimafreundliche Zukunft fit machen. Das Projekt KLIMAready, in dem erstmalig sieben Hamburger Cluster zusammenarbeiten, bietet gute Möglichkeiten, Wissen zu teilen, zu erweitern und innovative Lösungen voranzubringen.“
Klimawandel und Nachhaltigkeit beschäftigen nahezu alle Befragten
Auf die Frage, von welchen Faktoren in Bezug auf Nachhaltigkeit und Klimawandel die jeweiligen Organisationen betroffen sind, war die häufigste Antwort (71 %) (Mehrfachnennungen bei jeder Frage möglich) die Energietransformation im Sinne der Nutzung von Erneuerbare Energien, Elektromobilität und Energieeffizienz, dicht gefolgt von den Faktoren Ressourceneffizienz (62 %) und regulatorischen Vorgaben (58 %). Die Erwartungen von Kunden waren bei gut der Hälfte der Befragten ein entscheidender Faktor. Technologische Anforderungen, wie etwa neuartige Antriebe, sind für rund 23 % der befragten Organisationen relevant.
Betrachtet man diese Einschätzungen im Kontext der Unternehmensgröße, dann zeigt sich, dass mit wachsender Unternehmensgröße auch die gefühlte Relevanz der einzelnen Faktoren wächst. Insbesondere bei den Faktoren Erwartungen von potenziellen Arbeitnehmenden, Klimaanpassung und Klimaresilienz bleiben kleine und mittlere Unternehmen (bis 50 Mitarbeitende) deutlich hinter dem Durchschnitt zurück.
Rund 9 % der Befragten gaben an, dass sie bislang noch keine entsprechenden Maßnahmen umgesetzt oder geplant haben. Am häufigsten (67 %) arbeiten die Akteure an Maßnahmen zur Nutzung von erneuerbaren Energien bzw. nachhaltigen Technologien zur Energiegewinnung und -nutzung. Weiter gab über die Hälfte der Befragten an, eine Nachhaltigkeitsstrategie und/oder Nachhaltigkeitsberichte erstellt zu haben sowie Mitarbeitende entsprechend geschult und/oder neu eingestellt zu haben. Auch externe Hilfestellungen werden von den Befragten genutzt. Am häufigsten (45 %) wurden Angebote der jeweiligen Clusterorganisation wahrgenommen.
Herausforderungen und Bedarfe: Wo Unternehmen Unterstützung suchen
Die Top 3 Herausforderungen bei der Implementierung von klimafreundlichen Maßnahmen sind die Faktoren zusätzlicher Arbeitsaufwand (48 %), regulatorische Unsicherheit (52 %) sowie Finanzierung / hohe Implementierungskosten (66 %).
Als konkrete Unterstützung vom Projekt KLIMAready wurden insbesondere Informationen, Vernetzungsangebote und Umsetzungshilfen in den Themenbereichen Nutzung oder Erzeugung von Erneuerbaren Energien, Nachhaltigere Mobilität, Emissionsreduktion und Energieeffizienz nachgefragt. Auch konkrete Wünsche wurden geäußert:
- Regelmäßige Updates zu regulatorischen Änderungen (48 %)
- Onlineservices, z.B. Datenbanken oder Infoseiten zu bestimmten Themen (47 %)
- Netzwerk- und Kooperationsmöglichkeiten (46 %)
- Übersicht zur Regulatorik in meiner Branche (43 %)
- Austausch mit anderen Organisationen (42 %)
- Leitfäden zur Umsetzung von klimafreundlichen Maßnahmen (39 %)
Fokus Life Science Nord – Wie unterscheidet sich die Branche?
25 Befragte haben angegeben, dass sie sich unserem Cluster zugehörig fühlen – sie liefern somit nach dem Cluster Erneuerbare Energien Hamburg die zweitmeisten Antworten. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass die Tendenzen sich weitestgehend mit dem Gesamtdurchschnitt decken, dennoch gibt es einige Auffälligkeiten:
Grundlegend fühlen sich die Life Science Akteure weniger stark betroffen von verschiedenen Faktoren in Bezug auf Nachhaltigkeit und Klimawandel als der Gesamtdurchschnitt – auch wenn bloß 8 % angaben, dass ihre Organisation von überhaupt keinen spezifischen Anforderungen betroffen ist. Ebenfalls gaben die Befragten häufiger an, bisher noch keine Maßnahmen umgesetzt oder geplant zu haben (+11 % im Vergleich zum Gesamtdurchschnitt). Insbesondere bei den abgefragten Maßnahmen Implementierung von Emissionsreduktionszielen, Schulung von Mitarbeitenden und/oder entsprechenden Neueinstellungen Erstellung (je -20 %) sowie die Erstellung einer Nachhaltigkeitsstrategie (-14 %) ist der Unterschied deutlich.
Ähnlich zeigen sich die Trends in Bezug auf genutzte Tools und Angebote. Gleichzeitig ist der Wunsch etwa zum Austausch von Best Practices (68 %) oder Informationen und Zugang zu Fördermitteln (40 %) deutlich zu erkennen. Im weiteren Projektverlauf gilt es nun insbesondere innerhalb unseres Clusters Life Science Nord, die Gründe für diese Verschiebungen zu verstehen sowie spezifische Lösungen zu erarbeiten.
Hamburg denkt vernetzt: Kooperation als Schlüssel
Eine klare Botschaft der Befragten lautet: Zusammenarbeit ist der Schlüssel. Fast alle Teilnehmenden äußerten Interesse an Kooperationen. Schon jetzt setzen 62 % auf den Austausch mit anderen Organisationen, um die Implementierung von klimafreundlichen Maßnahmen voranzutreiben.
Ganze 94,5 % der Befragten gaben in der vorliegenden Umfrage an, zukünftig Anknüpfungspunkte mit anderen Organisationen zu sehen. Besonders hervorgehoben wurden dabei der Austausch von Best Practices, gemeinsame Forschungsprojekte, Kooperationen zur Emissionsreduktion sowie branchenübergreifende Schulungen/Workshops.
So setzt das Projekt KLIMAready an
KLIMAready ist ein vom Europäischen Fond für Regionale Entwicklung sowie der Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg gefördertes Projekt. Im Rahmen des Projekts wollen wir Brücken bauen: zwischen Branchen, Unternehmen und Menschen. Das Ziel ist es, gemeinsam Hindernisse zu überwinden und neue Wege zu finden. Hierzu sind verschiedene Maßnahmen geplant. Diese leiten sich zum einen aus der Bedarfsanalyse ab und werden zum anderen im Sinne einer agilen Entwicklung aus den Erfahrungen im Projektverlauf schöpfen. Die geplanten Schritte der nächsten Monate sind:
- Start der ersten Clusterbrücke, eine branchenübergreifend und agil organisierte Zusammenarbeit, um gemeinsam klimarelevante Themen zu identifizieren, zu bewerten und Maßnahmen zu entwickeln.
- Aufarbeitung der gewonnenen Erkenntnisse sowie die Konzeption weiterer Clusterbrücken.
- Aufbau einer Website als Wissenshub mit Informationen zu Regulatorik, Fördermöglichkeiten und Angeboten im Bereich nachhaltiger Unternehmensentwicklung für die Metropolregion Hamburg sowie Best Practice Beispielen.
- Planung und Umsetzung von Veranstaltungen zur Vernetzung sowie zum Kompetenzaufbau.
Das alles steht unter einem großen Ziel: Gemeinsam werden wir KLIMAready!
Melden Sie sich bei Michelle Pytlik, wenn Sie zukünftig über das Projekt informiert werden möchten.









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