Medizinische Daten sicher austauschen
Auftakt in Hamburg: Nach der Aufbauphase geht es nun in der ersten Modellregion für digitale Gesundheit richtig los. Geplant ist, ab Mitte September in der Hansestadt sowie in ländlichen Clustern nördlich und südlich der Elbe das E-Rezept, die elektronische Patientenakte sowie weitere digitale Anwendungen vollends in die Versorgung einzuführen. Dazu stellten Vertreter:innen der Modellregion und der gematik die Pläne für die kommenden Monate bei einem Auftakttreffen am 30. August in Hamburg vor.
Das Bewerber-Konsortium rund um das ÄrzteNetz Hamburg e. V. hatte Ende März für die Region „Hamburg und Umgebung“ den Zuschlag erhalten. Das Netzwerk vereint neben Arztpraxen, Kliniken und vielen weiteren Einrichtungen des Gesundheitswesens auch Partner:innen aus Industrie, von Verbänden und Versicherungen. Ziel ist, digitale Gesundheitsanwendungen zu erproben und Nutzer:innen dabei eng zu begleiten. Hamburgs Gesundheitssenatorin Melanie Schlotzhauer: „Durch den Start der Modellregion wird die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen für die Hamburgerinnen und Hamburger jetzt noch greifbarer. Anwendungen wie die elektronische Patientenakte haben einen konkreten Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger. Befunde und Medikationspläne können so gesammelt und digital den Arztpraxen oder Krankenhäusern schnell und unkompliziert zur Verfügung gestellt werden. Auch die Gesundheitseinrichtungen profitieren, wenn das Warten auf das Eintreffen von Vorbefunden per Post entfällt. Medizinische Informationen können so in der Modellregion digital sicher und direkt ausgetauscht werden. Mein großer Dank gilt in diesem Zusammenhang dem großen Engagement des Konsortiums rund um das ÄrzteNetz Hamburg e. V. und den vielen beteiligten Gesundheitseinrichtungen. Sie machen es möglich, dass wir die großen Potenziale der Digitalisierung im Gesundheitswesen in Hamburg erproben und so in eine bundesweite Vorreiterrolle gehen.“
Ab Mitte September werden Patient:innen in Hamburg und Umgebung gezielt informiert, wie sie zum Beispiel ihre elektronische Patientenakte beantragen und anlegen oder ein E-Rezept mit App oder Gesundheitskarte einlösen. Außerdem soll KIM für den sicheren Datentransfer sektorenübergreifend gestärkt werden, also als Standard-Weg zum Beispiel für den Austausch von Arztbriefen zwischen Haus- und Fachärzt:in anstatt von Fax oder Post genutzt werden. Der nächste Schritt ist der Einsatz der ersten zugelassenen TI-Messenger im Herbst. Dazu ist ein TI-Messenger-Summit am 24. Oktober geplant, bei dem Industrie, Verbände und Einrichtungen des Gesundheitswesens aus Hamburg und Umgebung konkret auf den Start vorbereitet werden.
„Wir freuen uns, dass es jetzt in unserer ersten Modellregion richtig losgeht. Unser Ziel: eine gelebte digitale Medizin mit Anwendungen, die den Weg in die Versorgung finden und echte Mehrwerte für alle Beteiligte bieten. Die Zusammenarbeit und der Austausch mit Partnern und Nutzern in der Modellregion hilft uns dabei“, so gematik-Geschäftsführer Dr. Markus Leyck Dieken.
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