Erster Nachhaltigkeitsindex für das Gesundheitssystem

AstraZeneca und Vandage schaffen die Grundlage für messbare Nachhaltigkeitsziele

Das deutsche Gesundheitswesen ist eines der besten weltweit, aber auch eines mit Verbesserungspotenzial, wie die Überlastung der Versorgung in der Pandemie gezeigt hat. Die entscheidende Frage ist, wie zukünftig Ressourcen verteilt und wo Investitionen in Nachhaltigkeit getätigt werden, um das Gesundheitssystem zukunftssicher aufzustellen.

V.l.n.r.: Dr. Julian Witte, Geschäftsführer bei Vandage, Alena Zeitler, Korrespondierende Autorin, Vandage, Tessa Wolf, Senior Director Government & Policy Affairs, AstraZeneca Deutschland, Prof. Dr. Wolfgang Greiner, Inhaber des Lehrstuhls für Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement der Universität Bielefeld und wissenschaftlicher Berater des Projektes (Bild: © AstraZeneca)

Aktuell fehlt es insbesondere an konkreten Nachhaltigkeitszielen. Der Index stellt hierfür erstmals eine umfassende Datengrundlage zur Verfügung, welche die Nachhaltigkeit und Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems holistisch erfasst, messbar und vergleichbar macht. Der Nachhaltigkeitsindex wurde unter der wissenschaftlichen Beratung von Prof. Dr. Wolfgang Greiner von der Universität Bielefeld entwickelt und erstmals im Rahmen des 15. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie (DGGÖ) in Hannover der Öffentlichkeit präsentiert.

„Bis dato spielt das Gesundheitssystem in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, in der die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen verankert sind, eine eher untergeordnete Rolle“, ordnet Prof. Dr. Wolfgang Greiner, Inhaber des Lehrstuhls für Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement der Universität Bielefeld und wissenschaftlicher Berater des Projektes, ein. „Wir brauchen messbare Nachhaltigkeitsziele. Der umfangreiche Nachhaltigkeitsindex bildet hier eine wichtige Grundlage.“

Die Notwendigkeit von messbaren Zielen zeigt sich auch in den Ergebnissen des Index: Nur 12% der definierten 267 Indikatoren, die zur Messung der Nachhaltigkeit des Gesundheitssystems definiert wurden, weisen Zielvorgaben vor. Neben der Zieldefinition hat auch die Verbesserung der Datenqualität für zukünftige Untersuchungen eine hohe Priorität: 17% der definierten Indikatoren konnten aufgrund einer eingeschränkten Datenverfügbarkeit nicht bewertet werden. Gleichzeitig ist nicht in allen Bereichen des Gesundheitswesens eine Entwicklung zu mehr Nachhaltigkeit erkennbar. Bei den identifizierten Indikatoren lässt sich nur bei 25% ein positiver Entwicklungstrend beobachten.

„Der Index schafft eine Datengrundlage, um zukünftig den Einsatz von Ressourcen aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Sicht in unserem Gesundheitssystem zu verbessern. Darüber hinaus liefert der Index eine Entscheidungsgrundlage, in welchen Bereichen des Gesundheitswesens Innovationen entwickelt und gefördert werden sollten, um auch zukünftig international wettbewerbsfähig zu bleiben”, macht Tessa Wolf, Senior Director Government & Policy Affairs bei AstraZeneca, deutlich. „Mit datenbasierten Nachhaltigkeitszielen können fokussiertere und messbare Maßnahmen entwickelt werden und so dabei unterstützen, die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssytems langfristig zu erhalten.”

Eine ganzheitliche Betrachtung von Nachhaltigkeit

Der Index ergänzt die gängigen Nachhaltigkeitsdefinitionen um Dimensionen, die spezifisch für das Gesundheitssystem relevant sind und entwickelt messbare 267 Indikatoren, um sie zu erfassen. So wird Nachhaltigkeit im Gesundheitssystem von einer abstrakten Größe zu einem evaluierbaren Ziel.

„Die gute Nachricht ist, dass es nicht an Daten zur Beschreibung von Nachhaltigkeitsaspekten im Gesundheitswesen mangelt. Aufgrund gewachsener Strukturen werden diese Daten jedoch nach wie vor nicht zentral gebündelt. Mit AstraZeneca haben wir erstmals eine Inventur dieser Daten vorgenommen. In einem nächsten Schritt gilt es nun, für Kernindikatoren entsprechende Nachhaltigkeitsziele zu formulieren. Dass eine Fokussierung auf die ökologische Dimension der Nachhaltigkeit im Gesundheitswesen zu kurz greift, zeigt unser Index“, sagt Dr. Julian Witte, Geschäftsführer bei Vandage.

Künftig jährliche Berichterstattung zu Entwicklungen

Die jährliche Bewertung der Indikatoren mithilfe aktueller Daten und die Ermittlung von Tendenzen sollen die Ableitung von Handlungsempfehlungen durch einen Expert:innenrat im Rahmen der “Partnerschaft Zukunft Gesundheit” ermöglichen, der bereits in Gründung ist. In Planung sind zudem eine regelmäßige, jährliche Berichterstattung zu neuen Entwicklungen, besonderen Herausforderungen und möglichen Lösungsansätzen sowie Datenanalysen für ausgewählte Therapiegebiete.

Weiterführende Informationen zu den Hintergründen und Ergebnissen des Nachhaltigkeitsindex im Executive Summary unter www.partnerschaft-zukunft-gesundheit.de. Der komplette Report steht zum Download bereit.

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