Prof. Dr. Roland Tilz, Leiter der Rhythmologie der Medizinischen Klinik II (Medizinischer Direktor Prof. Holger Thiele) am Campus Lübeck, und sein Team haben einem Patienten erstmalig in Norddeutschland einen implantierbaren Herzmonitor (Confirm RX, Abbott) eingesetzt. Der 50jährige Mann hatte aufgrund von Herzrhythmusstörungen 2010 eine Katheterablation (Verödung des für die Rhythmusstörung verantwortlichen Gewebes). Die zeitweise auftretenden Herzrhythmusstörungen waren trotz wiederholter Langzeit-EKG Aufzeichnungen nicht messbar. Der neue implantierbare Herzmonitor zeichnet dagegen geringstes „Stolpern“ des Herzens auf. Der Patient wird telemedizinisch überwacht und das Gerät überträgt täglich per Smartphone-App die Daten zu einer möglichen Rhythmusstörung an das Universitäre Herzzentrum des UKSH. „Der Eingriff ist problemlos verlaufen, unser Patient ist schon wieder auf den Beinen und kann das Klinikum nach einem Tag bereits wieder verlassen“, sagt Prof. Dr. Roland Tilz. „Das Gerät hat die Größe eines Streichholzes und wird mit einer Spritze unter die Haut injiziert. Es ist keine Aufwendige OP mehr nötig und der Patient kann bereits kurz nach dem Eingriff wieder aufstehen. Aufgrund seiner so geringen Größe sowie der Smartphone-Anbindung, ermöglicht es eine einfache und regelmäßige Überwachung ohne störende Kabel oder größere Geräte – es gibt keine Einschränkung mehr in der Mobilität. Bei auffälligen Daten, können wir sofort Kontakt mit dem Patienten aufnehmen“. Der Herzmonitor kann besonders schwer erkennbare Herzrhythmusstörungen und Vorhofflimmern identifizieren und so Orientierungshilfen für entsprechende Therapien geben. „Häufige Ursache für einen Schlaganfall ist das Vorhofflimmern. Dies bleibt jedoch bei vielen Schlaganfallpatienten unerkannt. Jetzt haben wir die Möglichkeit bei bis zum einem Drittel dieser Patienten die Ursache des Schlaganfalls herauszufinden und einem erneuten Schlaganfall vorzubeugen“, sagt Prof. Dr. Tilz. Ähnlich verhält es sich bei Patienten die aus unbestimmten Ursachen bewusstlos werden. Der Herzmonitor zeichnet bei einer Bewusstlosigkeit auf, ob deren Ursache ein zu langsam schlagendes oder gar aussetzendes Herz ist, so dass ein Herzschrittmacher eingesetzt werden muss.
Erstmals weltweit wurden diese Herzmonitore vergangene Woche Donnerstag in Dresden und Bad Oeynhausen implantiert.
Quelle: Pressemitteilung des UKSK vom 11.04.2017
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