Europäische Allianz zur Förderung der HIV-Impfstoff-Forschung

Die Europäische Kommission hat für die „European HIV Alliance“ (EHVA) über 22 Millionen Euro bewilligt, von denen knapp eine Million Euro an das Heinrich-Pette-Institut geht. Weitere 616.500 Euro bekommt die Arbeitsgruppe von Priv.-Doz. Dr. Julian Schulze zur Wiesch an der I. Medizinischen Klinik des UKE. Ziel ist es, eine multidisziplinäre Plattform zu entwickeln, die neue präventive und therapeutische Impfstoffe gegen HIV voranbringen soll. Für die Partner aus der Schweiz werden weitere sechs Millionen Euro von der Schweizer Regierung gestellt. Die „European HIV Alliance“ (EHVA) bringt die multidisziplinäre Expertise und modernste Technologien zur Entwicklung innovativer HIV-Impfstoffstrategien von 39 Partnern aus Europa, den USA und Afrika zusammen. Dabei sind sowohl Institutionen aus der Industrie als auch aus der Forschung beteiligt. Das Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie (HPI) ist mit der Arbeitsgruppe „Virus Immunologie“ unter der Leitung von Prof. Marcus Altfeld als wichtiger Partner an der Allianz beteiligt. Mit 37 Millionen HIV-positiven Menschen und über 2 Millionen jährlichen Neuinfektionen stellt HIV weiterhin eine große Herausforderung für die Weltgesundheit dar.  Für zahlreiche biomedizinische HIV-Präventions-Strategien ist zwar die Wirksamkeit belegt, jedoch erweisen sie sich schwierig in der Langzeitanwendung. Ein Impfstoff gegen HIV stellt deshalb nach wie vor den effektivsten Weg für die Bekämpfung von HIV/AIDS dar. Ziel der EHVA-Allianz ist es, innovative prophylaktische und therapeutische HIV-Impfstoff-Konzepte zu entwickeln. Die prophylaktische Impfstoffstrategie fokussiert sich dabei auf die Entwicklung neuer Impfstoffkandidaten und Impfserien zur Verstärkung der schützenden Antikörper-Antwort. Der therapeutische Impfstoffansatz will dagegen erforschen, wie durch die Kombination von Impfstoffen mit weiteren immunologischen Interventionen eine funktionale Heilmethode entwickelt werden kann. Unter Nutzung des reichen Erfahrungsschatzes, der im Bereich der HIV-Forschung in den letzten Jahrzehnten gesammelt werden konnte, soll EHVA die Selektion und Entwicklung von vielversprechenden Impfstoff-Kandidaten erleichtern  und weiter voranbringen: von der Entdeckung neuer Impfstoffstoffkonzepte und Impfstoffe bis hin zu frühen klinischen Studien. EHVA soll sich zudem mit Experten aus der Industrie vernetzen und in enger Verbindung mit afrikanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern arbeiten. EHVA ist ein Fünfjahres-Projekt, gefördert durch das Rahmenprogramm der Europäischen Union für Forschung und Innovation „Horizon 2020“. Als Major Player der Allianz gehen davon knapp eine Million Euro an das Heinrich-Pette-Institut.  Weitere 616.500 Euro bekommt die Arbeitsgruppe von Priv.-Doz. Dr. Julian Schulze zur Wiesch an der I. Medizinischen Klinik des UKE, dem einzigen Zentrum in Deutschland, das Patienten rekrutieren wird. „HIV stellt noch immer ein riesiges Problem dar. Um dem langfristig Einhalt gebieten zu können, ist die Impfstoffentwicklung entscheidend. Dort werden derzeit nur sehr langsam Fortschritte gemacht. Die Mitarbeit in der EHVA-Allianz erlaubt uns, Expertisen zu bündeln und Impfstoff-Konzepte schneller weiterzubringen. Damit stellt die Allianz einen enormen Schritt für die Bekämpfung von HIV/Aids dar“, freut sich Prof. Marcus Altfeld vom Heinrich-Pette-Institut. Die „European HIV Alliance“ nimmt im Januar 2016 ihre Arbeit auf. Rückfragen:
Prof. Marcus Altfeld
Heinrich-Pette-Institut, Leibniz-Institut für Experimentelle Virologie
marcus.altfeld(at)hpi.uni-hamburg.de Dr. med. Julian Schulze zur Wiesch
I. Medizinische Klinik, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
j.schulze-zur-wiesch(at)uke.de
Forschung am HPI | Quelle: www.hpi-hamburg.de

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