Evotec SE gab heute bekannt, dass das Unternehmen eine mehrjährige Partnerschaft mit dem Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf („UKE“) zur Entwicklung eines innovativen first-in-class Zelltherapieansatzes für die Behandlung von Herzinsuffizienz eingegangen ist.
Im Rahmen der Partnerschaft werden Evotec und das UKE ihre komplementären Stärken in die Entwicklung eines neuen Zelltherapieansatzes einbringen, der künstlich hergestelltes Herzgewebe (engl. Engineered Heart Tissue) für die Behandlung der Herzinsuffizienz verwendet. Herzinsuffizienz ist in vielen Fällen mit der ischämischen Herzkrankheit verbunden und geht oft mit einer schlechten Prognose einher. Die Sterblichkeit ist vergleichbar mit der von weit verbreiteten Krebserkrankungen mit einer Überlebenswahrscheinlichkeit von <50 % über 4 Jahre. Es wird erwartet, dass Patienten mit Herzinsuffizienz durch die Behandlung eine verbesserte Herzfunktion und damit einen erheblichen Nutzen haben werden, der im Ergebnis ihre Prognose verbessert.
Evotec nutzt ihre branchenführende Plattform humaner induzierter pluripotenter Stammzellen („hiPSCs“), um GMP-kompatible Prozesse und Skalierungsmöglichkeiten zu etablieren, die zur Herstellung von Herzmuskelzellen, sogenannten Kardiomyozyten, im großen Maßstab und in klinischer Qualität geeignet sind. Evotec wird außerdem genetisch veränderte GMP-iPS-Zelllinien mit Modifizierungen beisteuern, durch die eine Abstoßung des Kardiomyozyten enthaltenden Produkts durch das Patientenimmunsystem verhindert wird („Cloaking“). Zudem enthalten die Zelllinien zusätzliche Sicherheitsmechanismen, die eine unerwünschte Vermehrung von transplantierten Zellen kontrollieren. Durch die Verwendung dieser GMP-gerechten iPS-Zelllinien wird das Projekt standardisierte Produkte hervorbringen, die einer breiten Patientenpopulation mit geringer bis gar keiner Immunsuppression implantiert werden können.
Das UKE wendet zur Generierung von voll funktionsfähigem Herzgewebe, welches für Transplantationen geeignet ist, seine proprietäre Giga-Patch-Methode an. Weitere in vivo-Validierungen und -Entwicklungen werden zwischen den Partnern aufgeteilt. Evotec ist verantwortlich für die GMP- und präklinischen Aktivitäten sowie für die nachfolgende Verpartnerung des Programms.
Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, kommentierte: „Wir freuen uns sehr über diese Zusammenarbeit mit dem UKE. Sowohl Evotec als auch das UKE habe ihre jeweiligen Technologieplattformen über viele Jahre entwickelt und verbessert und haben sich nun dazu entschieden, dieses Herzzellentherapie-Programm gemeinsam in Richtung der klinischen Entwicklung voranzutreiben. Wir sind zuversichtlich, dass diese Partnerschaft eine neue Therapiemöglichkeit für Patienten eröffnen wird, die an Herzinsuffizienz leiden.“
Prof. Dr. Thomas Eschenhagen, Direktor des Instituts für Experimentelle Pharmakologie und Toxikologie am UKE, fügte hinzu: „Wir freuen uns über die neuen Chancen, die sich durch die Partnerschaft mit Evotec eröffnen. Nach mehr als zwei Jahrzehnten Arbeit an Möglichkeiten, das erkrankte Herz mit dreidimensionalen Herzmuskelpflastern zu reparieren, wird der Zusammenschluss mit Evotec und ihrer industrialisierten hiPSC-Plattform sowie den neuen Zelllinien die Entwicklung auf eine neue Stufe heben. Unser Ziel ist die wirkungsvollste und sicherste Therapie in diesem Gebiet.“
„Wir freuen uns sehr zu sehen, wie eine wissenschaftliche Erfolgsgeschichte zu einer Meisterleistung des Technologietransfers wird. Die Translation wissenschaftlicher Erkenntnisse in Therapiemöglichkeiten ist eine zentrale Aufgabe unseres Universitätsklinikums “, so Prof. Dr. Blanche Schwappach-Pignataro, Dekanin der Medizinischen Fakultät am UKE.
Finanzielle Details der Vereinbarung wurden nicht bekanntgegeben.
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