Farbe in den Laboralltag bringen

International ausgezeichnete Lösung von PiNa-Tec ermöglicht Prozessverkürzung von bis zu 20 Stunden auf eine Stunde

Angetreten, um altbackene Labor­methoden durch den Einsatz Nano­technologe zu modernisieren – das ist die Zielsetzung von PiNa-Tec Gründerin und Geschäftsführerin Katja Werner und ihrem Team. „Uns geht es mit unseren Entwicklungen um die Reduktion von Komplexion. Unsere Lösungen ermöglichen es Labormitarbeiterinnen und -mitarbeitern sich auf die eigentliche Forschung, Entwicklung oder Produktion zu konzentrieren und nicht darauf, umständliche Methoden abzuarbeiten“, so Katja Werner.

Katja Werner, Gründerin & Geschäftsführerin, PiNa-Tec (Bild: ©PiNa-Tec)

Das erste Entwicklungsziel setzt auf deutlich sichtbare Analy­seergebnisse, so wie wir es mittlerweile von den Kon­trolllinien der gängigen Schnelltests gewohnt sind. Diese Idee findet Anklang: Bereits zwei Mal wurde das noch junge Life Science Nord Mitglied ausgezeichnet. Und das Ganze ist auch noch „Made in Hamburg“, denn das 2019 gegründete Biotech-Start-up hat seinen Firmensitz im Innovation Village auf dem Campus des Deutschen Elektronen Synchrotron (DESY) in Hamburg-Bahrenfeld.

"Mithilfe der Nanotechnologie wird die Proteincharakterisierung nicht nur einfach und schneller, sondern auch robuster. Das Misserfolgsrisiko wird deutlich reduziert."

Katja Werner

Bild: ©DESY, Axel Heimken

Mehrwert ohne Mehraufwand

Doch an welchem Stellhebel setzt PiNa-Tec an, um Mehrwerte ohne einen höheren Aufwand zu erreichen? „Die Immun­färbung zur Proteincharakterisierung ist ein unbeliebter, aber nötiger Schritt“, sagt Katja Werner und führt aus: „Es ist ein mehrstufiger, fehleranfälliger und zäher Prozess. Dennoch ist die Immun­färbung zwingend notwendig, zum Beispiel für Publikationen oder Qualitätskontrollen. Darüber hinaus ist der Prozess nützlich für das Streamlining der Forschung. Allerdings werden Ergeb­nisse im Schnitt erst nach fünf bis 20 Stunden erzielt.“

Der Ansatz von PiNa-Tec: unnötiges streichen, nötiges kürzen, Schritte zusammenfassen. In der Lösung des Start-ups wird che­mische Nachweisreaktion durch Nanotechnologie ersetzt. Das so entstehende Reagenz aus Nanopartikel markierten Antikör­pern ist sehr stabil und höchst empfindlich. So reduziert sich zudem der Materialverbrauch. „Mithilfe der Nanotechnologie wird die Proteincharakterisierung nicht nur einfach und schneller, sondern auch robuster. Das Misserfolgsrisiko wird deutlich reduziert“, unterstreicht die PiNa-Tec Gründerin.

Werden Labore künftige Analysen durch die rosa Brille sehen?

Die erste Produktlinie von PiNa-Tec, PIA-PINK, kommt in gebrauchsfertiger, stabiler Lösung. Eine Verdünnung oder Rekonstitution ist nicht notwendig. Pink ist die Farbe des Produktes und PIA, die Abkürzung von Particle Immuno Assay, steht für den partikelbasierten Nachweis. „Ohne, dass wir Stabilisatoren oder umweltschädliche Substanzen verwenden, sind unsere auf Goldnanopartikeln befindlichen Antikörper bei Raumtemperatur ein halbes Jahr lang haltbar“, erläutert Katja Werner.

PiNa-Tec stellt sich vor - beim Life Science Nord Online-Event "Ins Netz gegangen"

Die Entwicklung geht weiter

Neben PIA-PINK umfasst das Spektrum von PiNa-Tec Auftrags­entwicklung von Assay-Kits nach Kundenwunsch, die Forschung in Kollaborationsprojekten und die Entwicklung neuer Lösungen. „Unter dem Arbeitstitel ‚PIA-PINK-PLUS‘ arbeiten wir derzeit an der Entwicklung von Kombinationsprodukten, bei denen die sichtbaren, roten Goldnanopartikel zusätzlich mit fluoreszie­renden Molekülen verbunden werden, um ein Multiplexing zu ermöglichen."

Beta-Tester herzlich willkommen

„Wer die Randbereiche unserer Technologie austesten will ist herzlich willkommen“, so Katja Werners Aufruf an Proteinher­steller und -forscher aus dem Life-Science-Sektor. „Wir sind natürlich sehr an neuen Ergebnissen interessiert, um die Nanotechnologie weiterzuentwickeln und auch für weitere Anwendungsszenarien zugänglich zu machen.“

Bereits 2-fach ausgezeichnet

Bereits 2019 im Jahr der Unternehmensgründung wurde PiNa-Tec mit dem Darboven IDEE Förderpreis – der von Albert Darboven nationalen Auszeichnung für innovative Ideen für Unterneh­mensgründungen von Frauen – ausgezeichnet. 2021 gesellt sich gleich die zweite Auszeichnung dazu. Den kürzlich verliehenen, internationalen GHP-Award als „Best Bio-Nano­technology Product Manufacturer 2021“ hat das noch junge Start-up nicht dafür erhalten, dass es eines der wachstums- oder umsatzstärksten Biotechnologie-Unternehmen ist, sondern für die Idee, die hinter den Entwicklungen steht. „Es macht uns stolz, dass mit dem Preis unsere Idee von Nachhaltigkeit und Mate­rialreduktion honoriert wurde. Das entspricht unserem Anspruch, weiter organisch zu wachsen und Lösungen zu entwickeln, die das Arbeiten im Labor, einfacher, robuster und effizienter werden lassen“, so Katja Werner.

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