Die Zahl der Patienten, die an einer multiresistenten (engl. multidrug resistant, MDR) oder extensiv-resistenter (engl. extensively drug-resistant, XDR) Tuberkulose erkranken, ist in den letzten Jahren rasant angestiegen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind allein im Jahr 2013 480.000 neue M/XDR-Tuberkulose-Fälle aufgetreten. Nur ein kleiner Teil dieser Fälle wird wirklich gemeldet und ein noch kleinerer Teil angemessen behandelt. Dabei ist speziell bei diesen Fällen eine adäquate Behandlung von enormer Wichtigkeit: „Neue Untersuchungen konnten zeigen, dass die Heilungschancen bei M/XDR-Tuberkulose weltweit nur bei ca. 1/3-2/3 aller Fälle liegt. Die verfügbaren Zweitlinien-Medikamente sind mit häufig auftretenden und bisweilen schwerwiegenden Nebenwirkungen assoziiert und weniger effektiv als die Erstlinien-Medikamente.
Im Gegensatz zu den 6 Monaten bei unkomplizierten Tuberkulosefällen empfiehlt die WHO derzeit eine Therapiedauer von min. 20 Monaten für die Behandlung von Patienten mit einer M/XDR-Tuberkulose. Mit maßgeschneiderten Therapiekonzepten können die Heilungschancen für die Patienten deutlich verbessert werden“ so Professor Christoph Lange, Leiter der Klinischen Infektiologie an der Medizinischen Klinik des Forschungszentrums Borstel und Initiator des Online-Consiliums.
Um diese Patienten optimal zu therapieren, hat das Forschungszentrum Borstel mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) am Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) ein M/XDR-Tuberkulose Consilium eingerichtet, welches im April dieses Jahres online gegangen ist. Dank dieser Online-Plattform haben Ärztinnen und Ärzte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öffentlichen Gesundheitswesens die Möglichkeit, ihre Fälle einzureichen und sich für die weitere Behandlung von Experten beraten zu lassen.
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Tägliche Medikamentendosis eines MDR-TB Patienten (Foto: C. Lange / FZB) | Quelle: www.fz-borstel.de
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