„Impulse setzen – nachhaltig forschen“

DESY veröffentlicht seinen ersten Nachhaltigkeitsbericht

„Impulse setzen – nachhaltig forschen“ lautet der Titel von DESYs erstem Nachhaltigkeitsbericht, der jetzt veröffentlicht wurde. Neben belastbaren Zahlen und konkreten Maßnahmen, ersten Zwischenzielen und intelligenten Ideen gibt es auf 36 Seiten auch inspirierende Storys von Menschen auf dem Forschungscampus, die hinter den großen Projekten und nachhaltigen Strategien stehen. Der Berichtszeitraum: 2019 bis 2021. Die Botschaft: DESY ist auf dem richtigen Weg.

Titelseite von DESYs erstem Nachhaltigkeitsbericht (© DESY)

An der Ausgangslage gibt es nichts zu beschönigen: „Die Großgeräteforschung bei DESY ist energie- und ressourcenintensiv. Dessen sind wir uns bewusst“, sagt DESY-Direktor Helmut Dosch. „Deshalb haben wir uns zum Ziel gesetzt, den CO2-Fußabdruck im Betrieb unserer Beschleunigeranlagen sukzessive zu reduzieren.“ Bewusstsein schärfen, gemeinsam verantwortlich handeln: „Wir begreifen Nachhaltigkeit auch als gesellschaftlichen Auftrag und Chance in der internationalen Wissenschaftswelt“, versichert Dosch. „Unser Bekenntnis zur Nachhaltigkeit ist in unserer Mission, unserem Leitbild und auch in unserer Satzung verankert. Nachhaltigkeit gehört unwiderruflich zu unserer Zukunftsstrategie, die wir schon heute umsetzen.“

Übertragen in die Praxis heißt das: Seit März 2019 hat DESY eine Stabsstelle für Nachhaltigkeit. Seitdem werden alle Initiativen und Maßnahmen systematisch erfasst, Einsparpotenziale identifiziert und ressourcenschonende Alternativen entwickelt. Der erste DESY-Nachhaltigkeitsbericht liefert einen Überblick. „Wir berichten über die Jahre 2019 bis 2021“, sagt Denise Völker, Leiterin der Stabsstelle Nachhaltigkeit. „In dieser Zeit haben wir uns entschieden, auf Ökostrom umzustellen, und unsere Reiserichtlinien angepasst und allein damit mehr als 40 000 Tonnen CO2 eingespart.“

Doch der größte Erfolg rückblickend ist gleichzeitig ein vielversprechendes Projekt für die Zukunft: die Abwärmenutzung: „Wir heizen bereits mit der Abwärme aus der Heliumverflüssigung, die für die Beschleuniger-Kühlung benötigt wird, und decken damit momentan ein Drittel des Heizbedarfs auf dem Hamburger Campus. So haben wir im Berichtszeitraum unseren CO2-Fußabdruck verkleinert und rund 200 000 Euro Energiekosten jährlich eingespart“, erklärt Nachhaltigkeitsmanagerin Völker. Ein Zwischenerfolg auf dem Weg zum großen Ziel: „In unserem Bericht schreiben wir, dass wir zukünftig weitere Abwärme-Quellen, zum Beispiel aus dem Kühlwasser der Beschleuniger-Magnete, nutzen wollen. Das identifizierte Potenzial ist gigantisch.“ Ende November bewilligte die Helmholtz-Gemeinschaft fürs Energie-Recycling an beiden DESY-Standorten in Hamburg und Zeuthen Fördermittel in Höhe von 8,2 Millionen Euro. „Wir können also sofort mit der Umsetzung beginnen“, freut sich Völker.

„Wir haben bereits umgedacht und Korrekturen vorgenommen, um nachhaltige Forschung zu ermöglichen“, sagt Helmut Dosch. „Das ist auch ein Verdienst vieler DESYanerinnen und DESYaner, die an dieser Entwicklung aktiv, kreativ und motiviert mitarbeiten.“ Denise Völker ergänzt: „Mit diesem Nachhaltigkeitsbericht wollen wir auch begeistern – und für noch mehr gemeinsame nachhaltige Veränderung bei DESY werben.“

Weitere Informationen
1. DESY-Nachhaltigkeitsbericht zum Download
Webseite der Stabsstelle Nachhaltigkeit

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