Interview mit Randolph Stender von NSF Prosystem

Am 17. und 18. September geht das Veranstaltungsformat „Norddeutscher Dialog in der Medizintechnik“ in die inzwischen neunte Runde. Das Event wird federführend von der Hamburger NSF PROSYSTEM GmbH in Kooperation mit Life Science Nord ausgerichtet. Wir haben NSF PROSYSTEM-General Manager Randolph Stender interviewt.

LSN: Herr Stender, der Norddeutsche Dialog in der Medizintechnik findet in diesem Jahr bereits zum neunten Mal in Hamburg statt. Was ist das Besondere, das Erfolgsrezept dieses Veranstaltungsformats?

Randolph Stender: Bei der Zusammenstellung der Themen und Referenten war es uns schon immer wichtig, dass bei dieser Veranstaltung alle Akteure aus der Medizintechnikbranche angesprochen werden. Die Teilnehmer profitieren von kompetenten und erfahrenden Referenten aus verschiedenen Bereichen der Medizintechnik. Insbesondere achten wir sehr genau darauf, dass sich sowohl kleine und mittelständische als auch große Hersteller in den einzelnen Vorträgen wiederfinden.

Des Weiteren sollen auch ausgewählte Benannte Stellen und Behörden zu Wort kommen, ihre Sichtweise vorstellen und zur Diskussion stellen. Einige unserer Fachexperten der NSF PROSYSTEM GmbH runden den Dialog auf dieser Veranstaltung ab. Apropos Dialog, das eigentliche Erfolgsrezept der Veranstaltung ist der Dialog zwischen den Teilnehmern untereinander und mit den Referenten und Experten vor, während und nach den einzelnen Vorträgen. Daher haben wir uns auch in diesem Jahr für eine Präsenzveranstaltung entschieden, um genau diesen wichtigen Austausch zu gewährleisten.

LSN: Die diesjährige Veranstaltung trägt den Titel: „Erfolgreiche Umsetzung der Ver­ord­nung (EU) 2017/745 in die Praxis“. Was erwartet die Besucher konkret?

Randolph Stender: Wir befinden uns jetzt in im vierten Jahr der Übergangszeit der Verordnung (EU) 2017/745 über Medizinprodukte. Auf den letzten drei Veranstaltungen haben wir in erster Linie über die normativen und gesetzlichen Anforderungen und ihre mögliche praktische Umsetzung diskutiert.

Inzwischen haben alle Beteiligten Erfahrungen bei der Umsetzung beziehungsweise Anwendung gesammelt. Und genau darum geht es in diesem Jahr – um den Austausch der erlangten Erfahrungen aller Beteiligter. Welches Vorgehen und welche Lösungen haben sich durchgesetzt und werden von den Benannten Stellen und zuständigen Behörden akzeptiert? Wie haben es Hersteller geschafft, mit akzeptablem Aufwand ihre technische Dokumentation für jedes einzelne Medizinprodukt zu überarbeiten? Welche Probleme und Fehler sind bei der Umsetzung der Anforderungen aufgetreten?

Solche Fragen werden dieses Jahr zur Diskussion gestellt und von den einzelnen Experten aus den jeweiligen Bereichen adäquat beantwortet.

LSN: Inwiefern hat die Corona-Pandemie Einfluss auf die Gestaltung des Programms genommen?

Randolph Stender: Wie bereits erwähnt, profitieren die Teilnehmer vor allem durch den gemeinsamen Austausch der Teilnehmer untereinander, aber auch durch den Austausch mit den Referenten. Daher waren wir uns alle einig, dass der Norddeutsche Dialog nur als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden kann.

Selbstverständlich unter Berücksichtigung aller notwendigen Maßnahmen. Die Sicherheit aller beteiligten Menschen ist uns am wichtigsten. So haben wir dieses Jahr zum Beispiel die Teilnehmerzahl um 50 Prozent reduziert, sodass die Mindestabstände und alle weiteren wichtigen Hygienemaßnahmen am Veranstaltungsort problemlos eingehalten werden können.

LSN: Wie schätzen Sie die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Medizintechnik-Branche ein?

Randolph Stender: Aufgrund der aktuellen Lage haben wir uns auch für Vorträge genau zu diesem Thema entschieden. So wird Herr Dr. Habeck mit seinem Titel „Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Medtech- und Pharmafirmen – ein Erfahrungsbericht aus dem Cluster Life Science Nord“ näher auf dieses Thema eingehen, aber auch Themen wie Remote Audits, Home Office, Kommunikationswege und die notwendige Anpassung von Managementsystemen werden die Auswirkungen der COVID-19 Pandemie berücksichtigen.

Daher möchte ich mich heute mit meiner persönlichen Einschätzung zurückhalten und das Wort hierzu unseren Gästen, Referenten und Experten auf dem 9. Norddeutschen Dialog in der Medizintechnik überlassen.

LSN: Vielen Dank für das Gespräch!

 

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