Alljährlich vergibt der Freistaat Bayern gemeinsam mit der Fraunhofer-Gesellschaft den Hugo-Geiger-Preis und ehrt damit junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Promotionsleistungen im Bereich der angewandten Forschung. In diesem Jahr erhielt ISIT-Wissenschaftler Dr. Simon Fichtner den ersten Preis. Überreicht wurde die Auszeichnung gestern im Rahmen des Symposiums »Netzwert« der Fraunhofer-Gesellschaft vom Bayerischen Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie Hubert Aiwanger.
Forschergeist, wissenschaftliche Exzellenz und das Streben nach innovativen Technologien in der angewandten Forschung – diese Ziele hat sich die FraunhoferGesellschaft seit ihrer Gründung 1949 auf die Fahne geschrieben. In diesem Sinne vergibt Freistaat Bayern und die Fraunhofer-Gesellschaft jährlich den »Hugo-Geiger-Preis für wissenschaftlichen Nachwuchs«. Geehrt werden junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für herausragende Promotionsleistungen, die in enger Kooperation mit einem Fraunhofer-Institut entstanden sind. Den ersten Preis erhielt in diesem Jahr Dr. Simon Fichtner. Seine Dissertation hat Fichtner an der Kieler Christian-Albrechts-Universität (CAU) durchgeführt – in enger Anbindung an Projekte des Fraunhofer ISIT. In seiner Promotionsarbeit wollte Fichtner die Leistungsfähigkeit des piezoelektrischen Dünnfilmmaterials Aluminiumscandiumnitrid (AIScN) verbessern. Doch dann gelang ihm eine erstaunliche Entdeckung. AIScN besitzt ferroelektrische Eigenschaften. Nach dem Anlegen einer Spannung ändern die AIScN-Kristalle ihre elektrische Ausrichtung – ihre atomare Struktur ist schaltbar und somit in der Lage, bestimmte Zustände zu speichern. Die ferroelektrischen Bauteile bescheren Halbleiterelementen im Bereich Next Generation Computing einen enormen Leistungsschub. Das Interesse der internationalen Fachwelt ist groß. Das Fraunhofer ISIT verbucht bereits Industrieaufträge für AIScN-Bauteile in Höhe von etwa vier Millionen Euro. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt die Anschlussforschung mit 2,3 Millionen Euro. Auch die US-amerikanische Forschungsbehörde DARPA hat zur Schaffung weiterer Projekte für die Erforschung von AIScN aufgerufen.
Bei den beiden anderen ausgezeichneten Arbeiten geht es zum einen um die holographische Vermessung bewegter Objekte und zum anderen um die Glasbearbeitung mit Ultrakurzpuls-Laser.
Die diesjährige Preisverleihung fand im Rahmen des Symposiums »Netzwert« der Fraunhofer-Gesellschaft in München statt. Überreicht wurden die Hugo-Geiger-Preise vom stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten und Staatsminister für Wirtschaft, Landes]-]entwicklung und Energie Hubert Aiwanger und von Andreas Meuer, Vorstandsmitglied der Fraunhofer-Gesellschaft für den Bereich Finanzen und Digitalisierung. Das Symposium »Netzwert« ist die größte interne Vernetzungsveranstaltung für alle Fraunhofer-Wissenschaftlerinnen und - Wissenschaftler und damit ein ideales Forum für die Verleihung des Hugo-Geiger-Preises. Pandemie-bedingt wurde die Veranstaltung im hybriden Format durchgeführt.
Anlässlich der Preisverleihung sagte Staatsminister Hubert Aiwanger: »Der Hugo-Geiger-Preis soll deutlich machen, wie wichtig anwendungsorientierte Forschung und die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses für den Wirtschaftsstandort Bayern sind. Dabei gilt es, die ›besten Köpfe‹ für Innovationen zu gewinnen. Mit Fraunhofer haben Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher, gerade auch in Bayern, einen starken Partner an ihrer Seite.«
Prof. Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, sagte anlässlich der Verleihung des Hugo-Geiger-Preises: »Fraunhofer steht für exzellente Forschung und innovative Lösungen. Gerade in herausfordernden Zeiten sind unsere Kompetenzen mehr denn je gefragt, um nachhaltige Antworten zu finden, zum Wohl der Gesellschaft und zur Stärkung der deutschen und europäischen Wirtschaft. In diesem Sinne freut es mich ganz besonders, heute drei Nachwuchsforschende mit dem Hugo-Geiger-Preis auszuzeichnen, die mit ihren exzellenten Promotions-Leistungen eindrucksvoll ihr kreatives Potenzial unter Beweis gestellt haben, um ganz im Sinne unseres Leitbilds innovative Antworten auf aktuelle bedarfs- und problemorientierte Fragestellungen zu finden.«
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