Tagung dient der Vernetzung von Mikrobiologinnen und Mikrobiologen norddeutscher Forschungseinrichtungen
Am Freitag, 20. April, trafen sich rund 80 Forschende zum „Meeting of North German Universities on Structural Bacteriology" im Veranstaltungszentrum „Seeburg“ an der Kieler Förde. Organisiert wurde das Treffen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Kiel und Hamburg. Einer der Organisatoren war Dr. Daniel Unterweger, der Leiter der BMBF Nachwuchsgruppe in der Infektionsforschung am Institut für Experimentelle Medizin an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Kiel.
Beteiligte Institutionen sind neben der CAU und dem UKSH außerdem das Centre for Structural Systems Biology (CSSB) in Hamburg, die Universität Hamburg, das Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), das Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön sowie das Forschungszentrum Borstel, Leibniz Lungenzentrum. Gefördert wurde das Treffen von dem Verbund Norddeutscher Universitäten.
„Unser vorangegangenes Treffen im vergangenen Jahr am CSSB in Hamburg hat gezeigt, dass es im nordischen Raum, vor allem in Kiel und Hamburg, viele Forschende auf dem Gebiet der bakteriellen Infektionsbiologie mit unterschiedlichen Schwerpunkten gibt. Diese enorme Expertise wollen wir bündeln und zu einem Forschungsnetzwerk ausbauen. Perspektivisch könnte sich daraus ein kompetitiver, sichtbarer Forschungsschwerpunkt in Norddeutschland etablieren“, sagt Unterweger, der sowohl Mitglied im Sonderforschungsbereich „Entstehen und Funktionieren von Metaorganismen“ (SFB 1182) ist als auch im Exzellenzcluster „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI). Im Grußwort zur Veranstaltung hob CAU-Vizepräsident Professor Eckhard Quandt hervor: „Angesichts begrenzter Ressourcen und zunehmend komplexer Herausforderungen ist es von entscheidender Bedeutung, Wissen und Kompetenzen zu bündeln, nicht nur, um unsere Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, sondern auch, um Forschungsfragen anzugehen, die nur in einem Kooperationsnetz sinnvoll bearbeitet werden können.“
Aufklärung von Struktur und Mechanismen bakterieller Proteine
Inhaltlich geht es in der Tagung insbesondere um Proteine von Bakterien und deren Strukturen. Die Aufklärung von Proteinstrukturen ist zum Beispiel wichtig, um Antibiotikaresistenzen zu bekämpfen oder neue Wirkstoffe gegen bakterielle Infektionen zu entwickeln. „Um zu verstehen, was Bakterien tun, wie sie eine Infektion verursachen oder wie sie mit den Wirtszellen oder untereinander interagieren, ist es wichtig, die Strukturen, Interaktionen und Funktionen bakterieller Proteine zu entschlüsseln. Das Interesse an Proteinen in Bakterien bringt uns zusammen“, erklärt Unterweger, der in seinem Vortrag über das Typ VI Sekretionssystem, einem molekularen Mechanismus in dem Bakterium Pseudomonas aeruginosa, sprach.
Als Gastrednerin konnte die international anerkannte Molekularmikrobiologin, Professorin Tracy Palmer von der Newcastle University, England, gewonnen werden. Sie ist Mitglied der Royal Society of Edinburgh, der Royal Society of Biology und der American Academy of Microbiology sowie Mitglied der European Academy of Microbiology und der European Molecular Biology Organisation. Sie hielt einen Vortrag über einen speziellen Typ von Protein-Transporter, das sogenannte Typ VII Sekretionssystem, des Bakteriums Staphylococcus aureus, einem wichtigen Krankheitserreger.
Text: Kerstin Nees
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