Gesucht: Ein verantwortungsvoller, spannender und zukunftssicherer Job. Gefunden: Eine BTA-Ausbildung an der School of Life Science in Hamburg!
Antikörperentwicklung, mikrobiologische Wirkstoffprüfungen, Impfstoffforschung, PCR-Untersuchung, Bioinformatik – das Job-Umfeld von Biologisch-technischen Assistenten – kurz BTA – ist vielschichtiger als auf den ersten Blick vielleicht zu erwarten. Und BTA werden händeringend gesucht. Sowohl Forschungslabore, wie am UKE, dessen Ableger die School of Life Science ist, als auch Unternehmen aus dem Life-Science-Sektor vermelden einen kontinuierlich steigenden Fachkräftebedarf. Im Gespräch mit Life Science Nord berichtet Schulleiter Dr. Oliver Zschenker über die Ausbildung, was das Lernen an der School of Life Science von anderen BTA-Ausbildungen unterscheidet und welche Vorteile die Azubis davon haben.
Pandemie ist Katalysator für Bedarf an Mitarbeitenden
Seit Anfang 2020 sind Aufträge in Laboren weltweit sprunghaft in die Höhe geschnellt. Auf der ganzen Welt werden Unmengen an Analysen und Untersuchungen benötigt. Hinzu kommt die breit angelegte Impfstoffforschung, die mit großer öffentlicher Aufmerksamkeit verfolgt wird. Aber auch Anfragen an mikrobiologische Labore haben stark zugenommen, um Mittel gegen die Ausbreitung von Viren zu testen und zu zertifizieren. „Das spiegelt sich auch im Interesse an der Ausbildung bei uns wieder. Zwei Effekte kommen dabei zum Tragen: Erstens sind aufgrund der Pandemie Auslandsaufenthalte zu Ausbildungszwecken stark eingeschränkt und zweitens ist das gesamte Laborthema stärker in der Öffentlichkeit“, berichtet Dr. Zschenker.
Langweilig und nicht verantwortungsvoll? Von wegen!
Labormitarbeitende machen jeden Tag nur eintönige Handgriffe. BTA tragen im Job keine Verantwortung. „Landläufige Vorurteile über den BTA-Beruf“, sagt Dr. Zschenker. „Das Gegenteil ist der Fall. Als BTA wird ein hohes Verantwortungsbewusstsein auch bei komplexen Aufgaben in der Forschung und Analyse gefordert. Ihr wollt an den Impfstoffen von morgen mitarbeiten? Ihr wollt bei der Bekämpfung sich schnell ausbreitender Krankheiten unterstützen? Ihr möchtet teilhaben an der Erforschung genetisch bedingter Erkrankungen? Dann ist die Ausbildung als BTA der Einstieg in ein spannendes und abwechslungsreiches Arbeitsleben.“
Das Beste aus mehreren Welten zusammengebracht
In der School of Life Science erwartet die Auszubildenden ein seit der Gründung im Jahr 2004 kontinuierlich verfeinertes Gesamtpaket. „Ein Alleinstellungsmerkmal unserer Schule ist, dass das gesamt Kollegium aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern besteht. Bei uns unterrichten Lehrende aus den Bereichen Chemie, Biologie oder Biochemie, die selbst in der Forschung gearbeitet haben und über langjährige Lehrerfahrung verfügen“, erläutert Dr. Zschenker. Ein weiterer Aspekt der 3-jährigen Ausbildung ist eine umfassende Praxisphase. „Wir konnten über die Jahre zahlreiche Partnerschaften mit Laboren aus der Forschung und aus der Industrie knüpfen. Alle unsere Auszubildenden profitieren von der Möglichkeit, ein komplettes Ausbildungsjahr in der Praxis zu verbringen.“ Die Azubis absolvieren innerhalb von 12 Monaten drei 4-monatige Praxisphasen in Partnerlaboren. Das aber nicht nur in Hamburg. „Wir arbeiten mit Partnerlaboren weltweit zusammen, beispielsweise in Spanien oder Australien. Unsere Auszubildenden haben die Möglichkeit im Rahmen des EU-ERASMUS-Programms vier Monate der Praxisphase auch außerhalb von Deutschland zu verbringen. Das ist in der BTA-Ausbildung in Hamburg ein einzigartiges Konzept.“
Digitalisierung in der Schul-DNS
Auf die Frage, wie die Schule und die Auszubildenden durch die herausfordernde Zeit seit März 2020 gekommen sind, kann Dr. Zschenker positives berichten: „Bei uns erhalten jeder Schüler und jede Schülerin ein Notebook, das sowohl im Klassenraum als auch im Labor eingesetzt werden kann, denn ein Labor ohne Computer ist wie ein Büro ohne Telefon. Über eine E-Learning-Plattform haben wir vor der Pandemie bereits Arbeitsblätter, Präsentationen, Lehrfilme und interaktive Lerninhalte digital zur Verfügung gestellt. Damit waren wir technisch für das Homeschooling gut aufgestellt, ohne, dass wir akut handeln mussten.“ Unterstützend hinzukommt, dass in der School of Life Science bereits seit der Gründung der Bereich der Bioinformatik schwerpunktmäßig im Unterrichtsstoff verankert ist.
Immer wissen, was gelehrt werden muss
Durch die enge Verflechtung der School of Life Science mit dem UKE besteht ein enger Austausch darüber, was gerade in der Forschung ganz oben auf der Agenda steht. „So haben wir die Möglichkeit unser Curriculum auch kurzfristig an den aktuellsten Stand anzupassen und somit unsere Auszubildenden in der richtigen Richtung zu unterrichten. Beispielsweise konnten wir das Coronavirus 2020 direkt in den Lernplan aufnehmen, sodass unsere Azubis lernen, wie das Virus funktioniert, wie es nachweisbar ist und wie unser Immunsystem darauf reagiert“, sagt Dr. Zschenker.
Neue Partner jederzeit willkommen
„Neben den Forschungslaboren sind wir sehr gut mit unseren Partnerlaboren aus der Industrie vernetzt und tauschen uns regelmäßig dazu aus, welche neuen Anforderungen sich dort auftuen, um diese ebenfalls bestmöglich im Lehrplan abzubilden. Damit sind wir doppelt abgesichert, dass wir nicht an den Anforderungen aus Forschung und Industrie vorbei unterrichten. Hier schließt sich der Kreis, da wir als Kollegium, das direkt aus der Forschung ist, schnell in der Lage sind, neue Forschungsinhalte und Laborforderungen in das bestehende Curriculum einzupassen“, unterstreicht Dr. Zschenker und lädt alle Akteure aus dem Laborumfeld in Hamburg, aber auch weltweit, ein, ebenfalls Partner der School of Life Science zu werden. „Das kann jederzeit eine Win-win-Situation werden. Während der 4-monatigen Praxisphase haben die Partnerlabore die Möglichkeit, zukünftige Mitarbeitende bereits intensiv kennenzulernen und im Arbeitsalltag zu erleben.“ Das, so der Schulleiter, kann die Personalentwicklung der Labore ohne großen Zusatzaufwand unterstützen.
Es muss nicht immer das Studium sein
Nicht nur in Hamburg, auch deutschlandweit, registriert Dr. Zschenker eine zunehmende Akademisierung der nachschulischen Ausbildung. Dass diese Entwicklung nicht nur Vorteile, insbesondere für die jungen Menschen auf dem Weg in das Berufsleben hat, erfährt der Schulleiter tagtäglich. „Ausbildungsberufe haben ein Image-Problem in Deutschland. Eltern und Lehrer wollen junge Menschen lieber studieren sehen. Bei einer ehrlichen, realistischen Betrachtung wird jedoch sehr deutlich: ein Studium ist nicht für alle der richtige Ausbildungsweg. Wir wollen dazu beitragen, die BTA-Ausbildung so attraktiv wie möglich zu gestalten. Und sobald es wieder möglich ist, kommen wir gern wieder an die Hamburger Schulen, um über die Ausbildung bei uns und über die anschließenden Jobaussichten zu informieren.“
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