Künstliche Intelligenz und das Gesundheitswesen sind zwei wesentliche Wachstumsfelder der Zukunft, die in Norddeutschland stark vertreten sind. Im Projekt KI-SIGS (KI-Space für intelligente Gesundheitssysteme) bündeln Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen aus Norddeutschland ihre Kompetenzen in diesen Bereichen, um gemeinsam Wachstumspotenziale zu erschließen.
Das vom Bund mit zehn Millionen Euro geförderte Projekt ist am 27. Mai 2020 mit einem Kick-Off-Treffen der beteiligten Partner offiziell gestartet.
Das Projekt KI-SIGS demonstriert für die Modellregion Norddeutschland, wie medizinische KI-Technologien besser entwickelt und schneller zur Anwendung gebracht werden können. Das Herzstück ist der KI-Space, eine Plattform, über die der Wissenstransfer organisiert, geplante Entwicklungen aufeinander abgestimmt und regulatorische und ethische Vorgaben erarbeitet werden.
So ist die Frage, wie KI-basierte Techniken zulassungsfähig werden können, noch weitgehend unbearbeitet. Dies bedarf, genau wie die ethischen Auswirkungen dieser Techniken, weiterer wissenschaftlicher Forschung. Darüber hinaus werden in neun Anwendungsprojekten konkrete und lebensnahe medizinische Fragestellungen mit KI-Techniken untersucht, beispielsweise die Verbesserung der Qualität von Röntgenbildern, die Optimierung der Beatmungstherapie oder die Erkennung von Krisensituationen auf der Intensivstation.
KI-SIGS trägt dem Strukturwandel von Wirtschaft, Arbeitsmarkt und Gesellschaft Rechnung, der mit der Digitalisierung einhergeht. Es wurde im vergangenen Jahr mit einer Förderzusage der Bundesregierung über rund zehn Millionen Euro und Unterstützung der Landesregierungen in Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen auf den Weg gebracht.
Das Projekt zählt zu einem der 16 Gewinner des Innovationswettbewerbs „Künstliche Intelligenz“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) und hat sich im großen Feld von 130 Bewerbern durchsetzen können. Dies war nur durch einen gemeinsamen Schulterschluss und intensive Vorarbeit in der Wettbewerbsphase zu erreichen.
Diesen Gedanken nimmt Dirk Schrödter, Leiter der Staatskanzlei des Landes Schleswig- Holstein, bei seinen Grußworten zum Kick-Off auf und betont, dass „die Bündelung der Kompetenzen mehr als nur die Summe der Teile ist“. Des Weiteren würdigt er die Aufbruchsstimmung im Projekt und sagt die politische Unterstützung der Landesregierung Schleswig-Holstein für den weiteren Projektverlauf zu.
Prof. Stefan Fischer, Sprecher des Projektes und Vizepräsident der Universität zu Lübeck, und Prof. Martin Leucker, betraut mit der Konsortialführung von KI-SIGS bei der UniTransferKlink Lübeck GmbH, danken allen Initiatoren und Mitwirkenden für die hervorragende Arbeit während der Wettbewerbsphase. „Jetzt gilt es, weiterhin alle Einzelinteressen und Kompetenzen für die Erschaffung eines einheitlichen Ökosystems und dessen Verstetigung zu bündeln“, motiviert Prof. Leucker. Stefan Fischer hebt die Bedeutung der politischen Unterstützung aller drei Landesregierungen sowie des Clustermanagements Life Science Nord (LSN) hervor.
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