Markterkundungsreise Medizin- und Biotechnologie, Kuba 2015

Im Rahmen des BMWi-Markterschließungsprogramms für KMU organisiert die AHK-Zentralamerika/Karibik in Zusammenarbeit mit IBS Lateinamerika GmbH vom 19. - 23. Oktober 2015 eine Markterkundungsreise für Unternehmen aus den Medizin und Biotechnologie Bereiche nach Kuba. Die Markterkundung wird aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. Seit Mitte der 80er Jahre hat Kubas Regierung Milliarden in Gentechnik und Biotechnologie gesteckt. Im Januar 1992, als für das Land mit riesigen Wirtschaftsproblemen die schwierigste Etappe begann, forcierte Fidel Castro dennoch die Erweiterung der Anlagen. Es entstand das Zentrum für Molekulare Immunologie (CIGB), der Wissenschaftspool im Westen Havannas nahm endgültige Gestalt an. 217 Zentren und Filialen auf der Insel beschäftigen 74 000 Menschen mit Forschung, Herstellung und Vertrieb von Produkten der Biotechnologie. Der Zweig hat in einem Dutzend Staaten, vor allem in Kanada und China, Kooperationspartner und exportiert jährlich Erzeugnisse im Wert von 400 Millionen Dollar. In Lateinamerika ist Kuba der mit Abstand größte Arzneimittelexporteur. Insgesamt stehen 52 Länder auf der Käuferliste kubanischer Präparate. Kubanische Pillen und Fertigspritzen sind beliebt, weil sie bei hoher Qualität wesentlich günstiger zu haben sind als die der westlichen Mitbewerber. Doch Staaten wie Iran, Angola oder das befreundete Venezuela gehören nicht zu den Märkten, in denen sich mit guter Medizin auch gutes Geld verdienen lässt. Deshalb drängt Kuba mit aller Macht nach Europa, Kanada und Südostasien - die USA, der größte Pharmamarkt der Welt, fallen aber wegen des seit 1961 bestehenden Wirtschaftsembargos als Absatzmarkt aus. An der Arzneiproduktion beteiligen sich in Kuba neben dem CIGB vor allem das Finlay Institut und das Center of Molecular Immunology (CIM). Diese drei Elite-Schmieden bilden zusammen das Herzstück des Havanna-Bio-Cluster - eine in Lateinamerika einzigartige Bündelung biotechnischer Forschungs- und Produktionsanlagen, etwa 20 Kilometer westlich von Havanna. Um im Bereich der Biotechnologie und der pharmazeutischen Industrie des Landes eine Integration auf höherem Niveau zu erreichen, wurde die Unternehmensgruppe "BioCubaFarma" Ende 2012 als Teil der Reformen des sozialistischen Wirtschaftsmodells gegründet. "BioCubaFarma" besteht aktuell aus 38 großen Unternehmen, beschäftigt 21.613 Mitarbeiter und ist ein Zusammenschluss der Unternehmen "Quimefa" (Produzent von Medikamenten) und dem Wissenschafstpool für Biotechnologie. Die Organisation produziert Generika, therapeutische Impfstoffe und prophylaktische (vorbeugende) Biopharmazeutika, diagnostische und medizintechnische High-Tech-Geräte und arbeitet auch an der Entwicklung der Neurowissenschaften und Neurotechnologien. Kuba exportiert jetzt auch sein Gesundheitssystem. Kubas Aufstieg in die Biotech-Elite ist eng verknüpft mit seinem straff organisierten Gesundheitswesen. Viele der 80 000 Ärzte sind mit dem Reglement klinischer Studien vertraut und speisen ihre Patientendaten in nationale Register ein. Das hilft bei der Suche nach betroffenen Patienten und beschleunigt die Erprobung neuer Substanzen. Viele Lateinamerikaner sehen in Kuba das medizinische Musterland. Ob Brustkrebsvorsorge. Impfkampagnen oder ärztliche Fortbildung: Kuba ist den meisten seiner Nachbarn weit voraus. In einer Fachkonferenz in Havanna sowie bei Unternehmens- und Behördenbesuchen vor Ort werden den teilnehmenden Unternehmen während eines fünftägigen Programms gezielt allgemeine und branchen- bzw. themenspezifische Informationen zum Markt in Kuba durch deutsche und einheimische Experten und Multiplikatoren aus erster Hand vermittelt. Diese Informationen beziehen sich insbesondere auf politische und rechtliche Rahmenbedingungen, konkrete Marktchancen, künftige Marktentwicklungen, technische und logistische Voraussetzungen und Verfahren sowie kulturspezifische Besonderheiten. Neben einer im Vorfeld erstellten Zielmarktanalyse sollen die gezielten Gespräche mit den Marktexperten und einschlägigen Entscheidungsträgern der Branche in Kuba dazu dienen, potentielle Kooperationsmöglichkeiten zu identifizieren. Die Reise richtet sich vorrangig an kleine und mittelständische Unternehmen mit Geschäftsbetrieb in Deutschland, wobei auch Nicht-KMUs an der Reise teilnehmen können. Die Teilnehmerzahl ist auf maximal 20 Firmen begrenzt. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt, wobei KMUs Vorrang genießen. Der durch das BMWi geförderte Teilnehmerbeitrag an der Markterkundung beträgt zwischen 500€ und 1.000€ brutto je nach Umsatz und Mitarbeiterzahl. Individuelle Reise-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten tragen die Teilnehmer selbst. Anmeldeschluss ist der 01.09.2015 Weitere Informationen finden Sie hier.
Foto: Fotolia / Blend Images

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