

Infektionskrankheiten zählen zu den häufigsten Krankheits- und Todesursachen weltweit. Eine der größten Herausforderungen ist es, neu auftretenden Infektionskrankheiten zu begegnen, da aufgrund der zunächst fehlenden Erreger-spezifischen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten das Risiko einer epidemischen oder gar pandemischen Ausbreitung besteht. Erreger mit hoher Ansteckungsrate können sich rasant ausbreiten und stellen im Falle des Auftretens schwerer oder gar lebensbedrohlicher Erkrankungssymptome eine große Herausforderung für die Gesundheitssysteme weltweit dar.

Gegenwärtig prioritär ist sowohl die Eindämmung des SARS-CoV-2-Ausbruchs als auch die Versorgung der Covid-19-Patienten. Mit SARS-CoV-2 Infizierte müssen umgehend diagnostiziert und Covid-19-Erkrankte optimal medizinisch versorgt werden.
Neben der Erforschung und Entwicklung Virus-spezifischer Arzneimittel und der Impfstoffentwicklung sind an dieser Stelle medizintechnische Lösungen in der Prävention, Diagnostik, Therapie sowie in der Lenkung der damit verbundenen Versorgungsprozesse essentiell. Gefragt sind hier insbesondere die schnelle Entwicklung und zügige Integration von gezielt als Antwort auf den SARS-CoV-2-Ausbruch erforschte medizintechnische Lösungen.
Darüber hinaus gilt es, schnell und wirksam auf zukünftige Ausbrüche von Infektionskrankheiten bisher unbekannter Erreger reagieren zu können. Multidisziplinäre Forschungsansätze unter Beteiligung von Wirtschaft, Wissenschaft und Anwendern können dabei unterstützen, zielgerichtete und koordinierte Eingriffsmöglichkeiten zur Eindämmung von Infektionen mit epidemischem Potential zu schaffen.
Zweck der Fördermaßnahme im Bereich der Medizintechnik ist es, in Verbundprojekten erfolgversprechende Produkt-, Prozess- oder Dienstleistungsinnovationen für die Prävention und Versorgung epidemisch auftretender Infektionen zu initiieren und damit die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems in dieser Hinsicht zu verbessern.
Dabei gilt es für Medizintechnik-Unternehmen Erkenntnisse aus andauernden oder überstandenen Epi- oder Pandemien in die Erforschung und Entwicklung zukünftiger Innovationen einzubeziehen und ebenso verstärkt an Lösungen zu arbeiten, die das zielgerichtete Management der Patientenversorgung in Epidemie- oder Pandemiesituationen optimieren.
Aus volkswirtschaftlicher Sicht besteht ein maßgebliches Ziel der Förderung von Forschung und Entwicklung (FuE) in Verbundprojekten zur Prävention und Versorgung epidemisch auftretender Infektionen darin, innovative Ansätze aus der Forschung schneller in die Gesundheitsversorgung zu bringen.
Erreicht werden soll dies durch eine versorgungs- und industrieorientierte Innovationsförderung im Dienste der Patienten. Die Fördermaßnahme greift dabei Themen des Fachprogramms Medizintechnik auf.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) will mit dem Fachprogramm Medizintechnik die medizintechnische FuE stärken und zugleich die Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems sowie die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Medizintechnik am Standort Deutschland ausbauen.
Das Programm leitet sich aus den zentralen Handlungsempfehlungen des Nationalen Strategieprozesses „Innovationen in der Medizintechnik“ ab und ist in die Hightech-Strategie sowie in das Rahmenprogramm Gesundheitsforschung der Bundesregierung eingebettet. Die vorliegende Förderrichtlinie ist Teil der Umsetzung des Fachprogramms Medizintechnik und fokussiert auf die Handlungsfelder Patientennutzen und Innovationstreiber.
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