

Weltrekord! Beim Test eines supraleitendes Undulator-Vorserienmodul (S-PRESSO)
Ein Team des European XFEL hat am Karlsruher Institut für Technologie ein supraleitendes Undulator-Vorserienmodul (S-PRESSO) getestet, das für eine Ausbaustufe des European XFEL gedacht ist und dabei einen Weltrekord aufgestellt.

Undulatoren sind eines der wichtigsten Geräte für Freie-Elektronen-Laser wie den European XFEL in Schenefeld bei Hamburg. Mit Hilfe einer Reihe von starken Magneten erzeugt ein Undulator ein extrem brillantes Licht, indem er schnell bewegte Elektronen auf einen Slalomkurs zwingt. Gleichzeitig regen die Undulatoren die Elektronen dazu an, laserähnliche elektromagnetische Strahlung auszusenden.
Die Stärke der Magnete eines Undulators bestimmt die Abstimmbarkeit der für Experimente verfügbaren Photonenenergien. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Elektronen-Synchrotron DESY hat die Undulator Systems Group des European XFEL verschiedene Aktivitäten gestartet, um den Einsatz solcher supraleitender Undulatoren am European XFEL in den kommenden Jahren zu ermöglichen. Der Auftrag für das supraleitende Undulator-Vorserienmodul (S-PRESSO), bestehend aus zwei Spulenpaaren und einem Phasenschieber, wurde an die Bilfinger Noell GmbH vergeben. Jetzt hat ein Team des European XFEL am Karlsruher Institut für Technologie einen von der Bilfinger Noell GmbH entwickelten und gebauten 30 Zentimeter langen supraleitenden Spulenprototypen getestet. Das Magnetfeld des S-PRESSO Mock-ups hat 2 Tesla erreicht, ein Wert, der bei solchen Undulatoren noch nie erreicht wurde.
Der European XFEL plant den Einsatz solch supraleitender Undulatoren, um Röntgen-Laserstrahlen bei noch nie dagewesenen kurzen Wellenlängen und hohen Photonenenergien von über 50 Tausend Elektronenvolt (50 keV) zu erreichen. Solche sehr harten Röntgenstrahlen sind z.B. notwendig, um Prozesse zu untersuchen, die sich auf Zeitskalen von Mikrosekunden bis Femtosekunden abspielen und in schwer zugänglichen Probenumgebungen stattfinden. Röntgenlaser sind damit hervorragende Werkzeuge für die Erforschung z. B. von Biomolekülen, Medikamenten, festen Materialien oder sogar Quantenzuständen. Darüber hinaus sind sie ebenfalls bestens geeignet für die Mikroskopie von technologischen Prozessen mit hoher Energiedichte, z. B. beim Schweißen oder in der Batterieforschung, sowie zur Untersuchung der Entwicklung und der Zustände im Inneren von Planeten, insbesondere von Gasriesen wie Neptun oder Uranus.
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