

Obwohl die Artemisinin-Resistenz des Malariaerregers P. falciparum schon seit längerem auf eine Mutation im Gen kelch13 zurückgeführt wird, war bisher nicht bekannt, welche Rolle das Genprodukt Kelch13 in den Parasiten spielt. Um seine Funktion zu untersuchen, konnte die AG Spielmann mit Hilfe der SLI-Technik Kelch13 mit einem fluoreszierenden Markerprotein verknüpfen und zum ersten Mal seinen Aufenthaltsort in der Parasitenzelle sichtbar machen. Des Weiteren konnte die AG Spielmann durch die Kombination von SLI mit weiteren Verfahren erstmals zeigen, dass Kelch13 benötigt wird, damit sich die Parasiten in den roten Blutzellen vermehren können. Zu zukünftigen Projekten der Arbeitsgruppe sagt Spielmann: „Unsere SLI-Technik wird die Malaria-Forschung beschleunigen. Wir können damit die unbekannte Biologie des Erregers analysieren. Wir erwarten, dass damit in kurzer Zeit neue Erkenntnisse zum Mechanismus der Artemisinin-Resistenz und zur Funktion anderer Parasiten-Proteinen möglich sind. Solche Erkenntnisse werden benötigt, um die Entwicklung neuer Malariamedikamente voranzutreiben.“ Veröffentlichung:
Jakob Birnbaum, Sven Flemming, Nick Reichard, Alexandra Blancke Soares, Paolo Mesén-Ramírez, Ernst Jonscher, Bärbel Bergmann & Tobias Spielmann. A genetic system to study Plasmodium falciparum protein function; Nature Methods; Advance Online Publication 13 March 2017 http://dx.doi.org/10.1038/nmeth.4223 Foto: Das Parasiten-Protein Kelch13 (Pfeile + Pfeilspitzen) ist durch die neue Methode "Selection Linked Integration (SLI)" mit einem grün fluoreszierenden Markerprotein verknüpft und so zum ersten Mal im Zellplasma von Malariaparasiten (drei rote rundliche Umrisse) sichtbar gemacht. Die Malariaparasiten leben in roten Blutzellen (grau-rote Umrisse). Aufnahme mittels konfokalem Laserscanning-Mikroskop FluoView 1000 (Olympus). © AG Spielmann / BNITM; veröffentlicht in http://dx.doi.org/10.1038/nmeth.4223. Quelle:
Pressemitteilung des BNITM vom 14.03.2017 https://www.bnitm.de/aktuelles/mitteilungen/1179-neue-methode-beschleunigt-die-malaria-forschung/

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