Neue therapeutische Ziele bei Adipositas und Stoffwechselerkrankungen identifizieren

Evotec, Inserm, Lille University Hospital und Inserm Transfert arbeiten zusammen

Evotec SE gab bekannt, dass das Unternehmen eine Partnerschaft mit Inserm, dem französischen nationalen Institut für Gesundheit und medizinische Forschung, dem Lille University Hospital und Inserm Transfert (dem privaten Tochterunternehmen von Inserm) eingegangen ist, um neue therapeutische Ziele und diagnostische und prognostische Marker bei Adipositas und Stoffwechselerkrankungen zu identifizieren.

Partnerschaft wird Evotecs molekulare Patientendatenbank im Bereich Stoffwechselerkrankungen und insbesondere Adipositas erweitern.
Partnerschaft wird Evotecs molekulare Patientendatenbank im Bereich Stoffwechselerkrankungen und insbesondere Adipositas erweitern.

Das Lille University Hospital ist der Sponsor der klinischen Studie mit dem Titel ABOS / DIABOMICS (Biological Atlas of Severe Obesity). Im Rahmen dieser 2012 begonnenen Studie entwickelt und unterhält das Lille University Hospital die ABOS Biobank, die aus einer Biobank und verschiedenen assoziierten Datenbanken besteht, die der Untersuchung von Adipositas und ihren Begleiterkrankungen gewidmet sind.

Adipositas, ein medizinischer Zustand, der durch eine übermäßige Ansammlung von Fettzellen und eine unkontrollierte ektopische Fettablagerung im Körper gekennzeichnet ist, wird derzeit als eines der wichtigsten Probleme der öffentlichen Gesundheit angesehen. Schätzungen zufolge werden bis 2030 weltweit über eine Milliarde Erwachsene betroffen sein. Die strategische Partnerschaft zwischen Evotec, Inserm, dem Lille University Hospital und Inserm Transfert zielt darauf ab, neuartige multimodale therapeutische Ziele zu identifizieren. Evotec wird Zugang zu einer großen Patientenkohorte mit schwerer Adipositas für die Längschnittbewertung von Stoffwechselergebnissen nach bariatrisch-chirurgisch bedingtem Gewichtsverlust erhalten. Die Kohorte besteht aus mehr als 8.000 Humanproben. Evotec wird die Aufnahme von 200 zusätzlichen Probanden innerhalb der nächsten zwei Jahre unterstützen.

Im Rahmen der Vereinbarung wird das Lille University Hospital biologische Humanproben und zugehörige klinische Daten aus seiner ABOS Biobank liefern und spezifische humane Bioproben für die Zusammenarbeit sammeln. Evotec wird verschiedene Omics-Studien an Kohortenproben durchführen, um große Omics-Datensätze zu generieren, einschließlich Transkriptomik-, Proteomik- und Metabolomik-Daten, um die Ätiologie von Stoffwechselerkrankungen wie metabolischer Dysfunktion-assoziierter Steatohepatitis („MASH“), Adipositas, Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser zu verstehen. Diese PanOmics-Daten werden in Evotecs proprietäre Plattform für molekulare Patientendaten E.MPD eingepflegt, die als zentrale Datenbank für molekulare Patientendaten dient. Die Daten werden von allen Beteiligten analysiert, um die wichtigsten Mechanismen von Adipositas und anderen Stoffwechselerkrankungen zu ermitteln und zu validieren.

Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, kommentierte: „Wir freuen uns, diese Partnerschaft mit Inserm und dem Lille University Hospital einzugehen und dadurch Zugang zu einer Kohorte von Adipositas-Patient:innen zu bekommen, die sehr gut charakterisiert ist. Aktuell leiden mehr als 40% der US-amerikanischen Bevölkerung an Adipositas. Die Erkrankung stellt eine große Gefahr für die Gesundheit dar, da sie mit einer Vielzahl anderer Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinsuffizienz, Nierenerkrankungen und nichtalkoholischer Fettleber einhergeht. Die Zusammenarbeit wird helfen Adipositas als Erkrankung zu verstehen, was trotz der jüngsten Durchbrüche noch nicht gelungen ist. Die Ausweitung unseres Verständnisses der wichtigen molekularen Mechanismen, die das Fortschreiten der Erkrankung steuern, wird es uns ermöglichen effektivere und sicherere Behandlungsmöglichkeiten als bisher verfügbar zu identifizieren und entwickeln.“

Prof. Francois Pattou, Translational Research Laboratory for Diabetes, Inserm UMR 1190 (unter gemeinsamer Leitung von Inserm, der Universität Lille und Lille University Hospital), PhD am Lille University Hospital, und Vorsitzender des Wissenschaftskomitees der Lille University Hospital ABOS Biobank, fügte hinzu: „Die Zusammenarbeit an bahnbrechender Wissenschaft mit einem Humandatenzentrierten Ansatz gibt uns die einzigartige Möglichkeit neuartige Behandlungen für Patient:innen zu entdecken, die an Adipositas und Stoffwechselerkrankungen leiden. Das starke Fachwissen und Fähigkeiten von Evotec werden uns ermöglichen, unsere Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Adipositas und Stoffwechselerkrankungen auf der Grundlage einer für den Menschen relevanten Biologie weiter zu verstärken und voranzutreiben, um einen Beitrag zu unserer allgemeinen Aufgabe der Verbesserung der menschlichen Gesundheit für alle zu leisten.“

Prof. Bart Staels, Labor für Nukleare Rezeptoren, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes, Inserm UMR 1011 (unter gemeinsamer Leitung von Inserm, Lille University Hospital, der Universität Lille und dem Institut Pasteur, Lille), sagte: „Wir freuen uns über diese Zusammenarbeit und sind zuversichtlich, dass die Kombination von Evotecs hervorragender Expertise und unseres Engagements für therapeutische Innovation, translationale Forschung und multidisziplinäre Ansätze, neue Möglichkeiten in der Forschung und -entwicklung von neuartigen Wirkstoffen zur Behandlung von Adipositas und Stoffwechselerkrankungen eröffnen wird und das Potenzial hat, einen Unterschied für betroffene Patient:innen zu bewirken.“

Noémie Pellegrin, Director of Industry Partnerships and Entrepreneurship von Inserm Transfert, fügte hinzu: „Wir sind hocherfreut über diese Forschungspartnerschaft, die sich auf das umfangreiche Know-how der Inserm-Labore, die hochwertigen Daten des Lille University Hospital und die von Evotec entwickelten hochmodernen molekularen translationalen Technologien stützt. Diese Zusammenarbeit wird unser Verständnis von Adipositas und den damit verbundenen Stoffwechselkrankheiten durch die Identifizierung von molekularen Schlüsselmechanismen und neuen therapeutischen Targets verbessern.“

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