Neue Therapie für ADHS und Autismus

Mit insgesamt 6 Millionen Euro fördert die Europäische Kommission das Forschungsprojekt STIPED (STImulation in PEDiatrics) im Programm „Horizon 2020“ über fünf Jahre. Rund 2 Millionen Euro davon gehen an die Kieler Universität. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler starteten gestern (Donnerstag, 2. Februar) das Forschungsprojekt mit einem Auftakttreffen in Kiel. Chronische psychische Störungen wie die Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Störung (ADHS) oder Autismus-Spektrum-Störungen (ASD) sind häufig vorkommende Diagnosen bei Kindern und Jugendlichen. Die traditionelle Behandlung dieser Erkrankungen sieht den Einsatz von Medikamenten und Psychotherapie vor. Unter Leitung von Professor Michael Siniatchkin, Medizinische Fakultät der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU), geht jetzt ein internationales Konsortium einer alternativen Behandlungsmethode nach, bei der das Gehirn mit schwachem elektrischen Gleichstrom stimuliert werden soll. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen außerdem ein Gerät entwickeln, das die Behandlung auch zu Hause erlaubt. Chronische psychische Störungen verringern nachweislich die Lebensqualität von Betroffenen mit ADHS oder ASD, da sie die Familien sozial und auch finanziell stark belasten können. Auf die bisher verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten wie Arzneimittel- oder Verhaltenstherapie sprechen viele Kinder und Jugendliche allerdings nicht ausreichend an. „Unser Projekt sieht eine einfache Behandlungsmethode vor, die sich leicht in den Alltag von Kindern und Jugendlichen integrieren lässt. Bei dieser Methode werden die mit Mechanismen von ADHS und ASD verbundenen Hirnareale mit einem sehr schwachen elektrischen Strom stimuliert, um ihre Funktion zu verbessern“, erklärt Projektleiter Professor Michael Siniatchkin vom Institut für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie. Dabei kommt die nicht-invasive Transkranielle Gleichstromstimulation (transcranial direct current stimulation, tDCS) zum Einsatz. „Die Technik hat sich seit 15 Jahren bei der Behandlung von Erkrankungen wie Depressionen, chronische Schmerzen, Tinnitus, Psychosen oder in der Rehabilitation bei Folgen eines Schlaganfalls als gut verträglich, leicht durchführbar und kosteneffektiv erwiesen“, betont Siniatchkin. „Wir sind sehr optimistisch, dass die Hirnstimulation auch eine sichere Alternative zu bisherigen Behandlungen von neuropsychiatrischen Störungen wie ADHS und ASD sein kann“, so der Projektleiter weiter. Im Projekt STIPED erforscht das Wissenschaftsteam erstmals die Effekte dieser Art von Hirnstimulation bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS und ASD.

Insgesamt fünf klinische Studien sind im Zuge des Forschungsprojektes geplant...weiterlesen

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