Prof. Christoph Lange mit Forschungspreis ausgezeichnet

Der Memento Forschungspreis für vernachlässigte Krankheiten wurde in diesem Jahr an Prof. Dr. Martina Sester von der Universität des Saarlandes und an Prof. Dr. Dr. Christoph Lange vom Forschungszentrum Borstel verliehen. Die internationale Fachjury würdigte damit den wichtigen Beitrag und das Engagement, den die beiden Naturwissenschaftler und Mediziner im Rahmen des europäischen Netzwerkes TBNET e.V. bei der Erforschung der Ursachen und Folgen multiresistenter Tuberkulose geleistet haben. Während die multiresistente Tuberkulose in Deutschland kaum eine Rolle spielt, sind Patienten in den osteuropäischen EU-Anrainerstaaten wie Weißrussland, Moldawien und der Ukraine sehr viel stärker von dieser Form der Tuberkulose betroffen. "Wie kaum eine andere Erkrankung spiegelt das Auftreten der Tuberkulose den Wohlstand einer Gesellschaft wider," erläutert Christoph Lange. "In Europa gibt es große Unterschiede in der Gesundheitsversorgung. Gerade in Osteuropa, wo die Tuberkulose in vielen Ländern noch eine häufige Erkrankung ist, fehlen oft Maßnahmen zur Vorbeugung, Tests zur Erkennung und Medikamente für eine Behandlung der Tuberkulose. Die rapide Verbreitung von Antibiotika-resistenten Tuberkulosebakterien ist in vielen Ländern ein neues Problem." Um diese Unterschiede in der Gesundheitsversorgung zu minimieren und um klinisch orientierte Forschung auf dem Gebiet der Tuberkulose in Europa voran zu treiben, gründete Christoph Lange im Jahr 2006 zusammen mit 55 Kolleginnen und Kollegen aus ganz Europa die Tuberculosis Network European Trialsgroup (TBNET). Heute ist TBNET mit mehr als 600 Mitgliedern aus 49 Staaten die größte multinationale Forschungsorganisation auf dem Gebiet der Tuberkulose in Europa. Neben der Forschungstätigkeiten engagiert sich das Netzwerk besonders für die Ausbildung junger Kolleginnen und Kollegen aus Osteuropa. "Mit relativ geringen finanziellen Mitteln ist es durch Engagement und Kollegialität gelungen ein tragfähiges Netzwerk von Forschern und Ärzten in Europa aufzubauen. Wir möchten mit unsere Arbeit dazu beitragen, die Prävention, Diagnose und Behandlung der Tuberkulose zu verbessern und denen die von einer Tuberkulose betroffen sind, zu helfen," so Christoph Lange. Um auf die Vernachlässigung der gesundheitlichen Bedürfnisse von Milliarden von Menschen in ärmeren Ländern hinzuweisen, haben sich Ärzte ohne Grenzen e.V., Brot für die Welt, die BUKO Pharma-Kampagne und die DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe e.V. zusammengeschlossen und gemeinsam den Memento Preis für vernachlässigte Krankheiten ins Leben gerufen. Seit 2014 wird er einmal im Jahr für besonderes Engagement in der Bekämpfung von vernachlässigten Krankheiten in den Kategorien "Forschung und Entwicklung", "Politischer Wille" und "Journalismus" verliehen. Der Memento Forschungspreis ist mit 5.000 Euro dotiert. Neben dem Forschungspreis wird seit 2015 zudem der Memento Journalistenpreis für herausragende Berichterstattung zu dem Thema vergeben. Die feierliche Preisverleihung fand im Februar in Berlin statt. Der Preisträger: Christoph Lange ist Professor für International Health/Infectious Diseases an der Universität zu Lübeck und Foreign Adjunct Professor am Karolinska Institut in Stockholm. Der Arzt und Biologe leitet die Medizinische Klinik des Forschungszentrums Borstel, Leibniz Lungenzentrum, und das klinische Tuberkulosezentrum im Deutschen Zentrum für Infektionsforschung (DZIF) Christoph Lange ist Gründungsvorsitzender der Tuberculosis Network European Trialsgroup (TBNET). Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Arbeit ist die Epidemiologie der multiresistenten Tuberkulose (MDR-TB) in Europa, die Entwicklung von individualisierten Methoden zur Behandlung von betroffenen Patienten und deren Umsetzung. Für dieses Engagement wurde er im Jahr 2014 mit dem Wissenschaftspreis des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft "Gesellschaft braucht Wissenschaft" geehrt. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern. Weitere Informationen: TBNET: http://www.tb-net.org/ Memento Forschungspreis: http://memento-preis.de/ Quelle: Pressemitteilung des FZ Borstel vom 21.02.2018, http://www.fz-borstel.de/cms/forschungszentrum/presse/pressemitteilungen.html
Foto: Forschungszentrum Borstel

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