Minister Dirk Schrödter und Staatssekretär Guido Wendt sagen Förderung in Millionenhöhe zu
Unternehmen im echten Norden bei der Integration von künstlicher Intelligenz (KI) in neue oder bestehende Arbeitsabläufe begleiten und dadurch die Verbreitung von KI-Initiativen in Schleswig-Holstein fördern: Das ist das Ziel des offenen Netzwerks KI.SH, einer starken Vereinigung des KI-Transfer-Hubs SH und KI-Anwendungszentrums SH. Am 6. Dezember erhielt das Netzwerk zum Startschuss vom Land eine Förderzusage in Höhe von insgesamt rund 17 Millionen Euro.
Die Künstliche Intelligenz (KI) findet zunehmend Einzug in unseren Alltag, unser Berufsleben und unsere Bildung, wodurch sie erhebliche wirtschaftliche Chancen für Unternehmen im echten Norden bietet. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist die Überwachung kritischer Infrastrukturen, wie Gas- und Wasserstoffpipelines: Hier sind schnelle Reaktionszeiten bei Störungen essenziell, um potenzielle Schäden zu minimieren. Eine autonome und intelligente Überwachung, die zudem lernfähig ist, ermöglicht es, zeitgerecht zu reagieren und sogar Wartungsprognosen zu erstellen. Dadurch können aufwändige manuelle Kontrollen reduziert und das Personal effektiv entlastet werden. Die Integration von KI in bestehende Prozesse stellt für viele Unternehmen eine große Herausforderung dar: Insbesondere die Bewertung von Kosten und Nutzen ist anfänglich durch Unsicherheiten gekennzeichnet, so dass Investitionen nicht ohne Risiken einhergehen.
Wissen und Expertise für die Beratung KI-interessierter Unternehmen
In Schleswig-Holstein haben sich zwei führende Akteure unter dem Namen KI.SH als offenes Netzwerk zusammengeschlossen, um die Herausforderung der Unternehmen anzugehen: Der KI-Transfer-Hub SH und das KI-Anwendungszentrum SH. Ihr Ziel ist, Unternehmen für das Thema KI zu sensibilisieren, sie beim effektiven Einsatz zu beraten und maßgeschneiderte Lösungen für individuelle Herausforderungen zu entwickeln. Sie bieten ein umfassendes Leistungsportfolio, das sowohl für den Einstieg in die KI als auch den Ausbau von KI-Expertise geeignete Inhalte und Formate liefert. Darüber hinaus beraten die Partnerinnen und Partner interessierte Betriebe und Institutionen auch hinsichtlich geeigneter Fördermöglichkeiten.
Das Projekt KI.SH erhält eine Förderung von rund 17 Millionen Euro, finanziert aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Mitteln des Landes Schleswig-Holstein. Die Unterstützung erstreckt sich über einen Zeitraum von fünfeinhalb Jahren, beginnend im Juli 2023 und endend im Dezember 2028. Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei, und Guido Wendt, Staatssekretär im Wissenschaftsministerium, sagen heute die Förderung in Millionenhöhe zu und kennzeichneten damit den offiziellen Start von KI.SH. Empfängerinnen sind die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) als Trägerin des KI-Anwendungszentrums SH und die WTSH - Wirtschaftsförderung und Technologietransfer GmbH als Trägerin des KI-Transfer-Hubs SH. Bei dieser Gelegenheit informierten sie sich auch über die zukünftigen Ziele des Projekts. Dirk Schrödter betont, wie wichtig der Zusammenschluss und jetzige Startschuss des KI-Transfer-Hubs SH und des KI-Anwendungszentrums SH zu KI.SH sind. „Ohne den Einsatz und die Anwendung von neuen Technologien wie KI werden Unternehmen künftig im Markt nicht bestehen können. Als Landesregierung wollen wir besonders die vielen kleinen und mittleren Unternehmen in Schleswig-Holstein fit für KI machen, die Erkenntnisse aus der Wissenschaft anwendungsorientiert zu ihnen bringen und damit auch den Digitalstandort Schleswig-Holstein stärken. Dies ist ein wichtiger Teil unserer KI-Strategie“, sagt Digitalisierungsminister Dirk Schrödter. „Für eine erfolgreiche digitale Transformation braucht es starke Netzwerke wie KI.SH. Zugleich haben wir mit KI.SH eine Marke geschaffen, unter der wir unsere KI-Aktivitäten bündeln und über die Landesgrenzen hinaus noch sichtbarer machen können.”
Der KI-Transfer-Hub SH konzentriert sich darauf, vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen den Einstieg in die Welt der künstlichen Intelligenz zu erleichtern. Das Ziel des Hubs ist, Firmen aus verschiedenen Branchen bei der Entwicklung maßgeschneiderter, innovativer KI-Lösungen zu unterstützen. In enger Zusammenarbeit mit den Unternehmen werden Daten und Prozesse ausgewertet, praxisorientiert mögliche Anwendungen der KI bewertet und – unter Einbindung der Partner des KI-Anwendungszentrums –Machbarkeitsstudien durchgeführt. Der Ausbau und die Pflege des KI-Ökosystems, das die gewonnenen Erkenntnisse aus den Projekten sichtbar macht und als Schau- und Marktplatz für Best-Practice-Beispiele dient, gehören ebenso zu den Aktivitäten des Hubs.
Das KI-Anwendungszentrum SH wurde von Hochschulen des Landes ins Leben gerufen. Es fungiert als Treiber für Innovationen und als Plattform für technologische Entwicklung. Die primäre Aufgabe des Zentrums ist es, Unternehmen dabei zu unterstützen, wissenschaftliche Forschung in der KI in speziell angepasste Lösungen zu überführen, KI-Forschende im Land zu vernetzen und Know-how zu transferieren. Unternehmen sollen dabei befähigt werden, KI-Technologien nicht nur anzuwenden, sondern diese auch selbstständig weiterzuentwickeln.
Die Fusion dieser beiden Akteure etabliert KI.SH als eine zentrale Anlaufstelle für fundiertes Fachwissen in diversen Bereichen der Künstlichen Intelligenz. Guido Wendt fügt hinzu: „Unsere Vision zielt darauf ab, Unternehmen und Einzelpersonen in Schleswig-Holstein zu inspirieren, eigene KI-Ideen und KI-Projekte in die Tat umzusetzen. KI.SH bündelt technische Expertise, Praxisorientierung und wirtschaftliches Know-how. Unser Ziel ist es, Akteurinnen und Akteure in Schleswig-Holstein noch gezielter und effizienter bei der Implementierung und Anwendung von KI-Technologien zu unterstützen.“
Sowohl die CAU als auch die WTSH sind überzeugt, dass das Angebot, welches KI.SH für Unternehmen und Institutionen bereithält, auf großen Anklang stoßen wird. Prof. Dr. Simone Fulda, Präsidentin der CAU erklärt: “Wir sind ein offenes Netzwerk, das Unternehmen und Institutionen unabhängig von ihrem technischen Wissensstand in der Anwendung von Künstlicher Intelligenz unterstützt. Für die zukunftsfähige Entwicklung von Schleswig-Holstein wird diese passgenaue Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft von großer Bedeutung sein.” Die WTSH begleitet bereits seit Jahren die Gründung junger Technologieunternehmen und den Ausbau der Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit der in Schleswig-Holstein ansässigen Unternehmen. Dr. Hinrich Habeck, Geschäftsführer der WTSH fügt hinzu: “Mit KI.SH öffnen wir ein neues Kapitel in der Förderung Künstlicher Intelligenz. Unser Ziel ist es, eine Brücke zwischen akademischer Forschung und praktischer Anwendung zu schlagen, um so die Innovationskraft im Mittelstand zu stärken und Schleswig-Holstein als KI-Standort weiter auszubauen.”
Projektpartnerinnen des KI-Anwendungszentrums SH:
- Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
- Universität zu Lübeck
- Fachhochschule Kiel
- Technische Hochschule Lübeck
- Hochschule Flensburg
- Fachhochschule Westküste
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