UKSH etabliert als erstes norddeutsches Klinikum die digitale Cholangioskopie

Die Kliniken für Innere Medizin und für Chirurgie am UKSH, Campus Kiel, etablieren als erste Institutionen in Norddeutschland und als vierte in Deutschland die direkte, digitale Cholangioskopie und Pankreatikoskopie. Mittlerweile wurden mehr als 20 Patienten mit diesem neuartigen Diagnostikverfahren behandelt. Bei der Cholangioskopie handelt es sich um eine direkte Spiegelung der Gallenwege, bei der Pankreatikoskopie um eine direkte Einsicht in den Bauchspeicheldrüsengang. Dies war in der Vergangenheit nur sehr eingeschränkt bei reduzierter Bildqualität möglich. Bisher erfolgte die Untersuchung der Gallenwege und des Bauchspeicheldrüsengang über einen hochauflösenden endoskopischen Ultraschall (Endosonographie). Bei Nachweis von Engstellen wird dann unter Röntgen-Durchleuchtung über ein Endoskop mit einem dünnen Katheter Kontrastmittel gezielt in die jeweiligen Gangsysteme injiziert. So können Engstellen oder Steine nur indirekt durch Kontrastmittelaussparungen dargestellt und therapiert werden. Dieses Verfahren der Röntgendarstellung wird als ERCP (Endoskopisch Retrograde Choledocho-Pankreatikographie) bezeichnet. Die ERCP bleibt weiterhin das Verfahren der Wahl für unkomplizierte Veränderungen der genannten Gangsysteme.

Bei komplexen Krankheitsbildern ist für die weitere Beurteilung der Ursache einer Engstelle der Gangsysteme aber eine direkte Darstellung mit anschließender Probennahme erforderlich. Mit der direkten und digitalen Cholangioskopie steht erstmals ein System zur Verfügung, das eine herausragende Bildqualität bei gleichzeitig sehr guter Manövrierbarkeit besitzt. Über den Arbeitskanal des Standard-Endoskops der ERCP wird das neuartige Mini-Endoskop (Endoskop im Endoskop) bis zur verdächtigen Struktur in den Gallenwegen und im Bauchspeicheldrüsengang vorgeschoben. Unter direkter Sicht (eine Röntgendarstellung ist dann nicht erforderlich) lassen sich die krankhaften Veränderungen beurteilen, Proben entnehmen und eventuell gezielt therapieren.

„Für das Pankreas- und Leberkrebszentrum innerhalb des Onkologischen Zentrums stellt die direkte Cholangioskopie und Pankreatikographie eine hervorragende Erweiterung unseres diagnostischen und therapeutischen Spektrums dar“, so Dr. Mark Ellrichmann, Leiter der Interdisziplinären Endoskopie. „Häufig war die Abklärung von unklaren Engstellen der Gallenwege sehr aufwändig und zum Teil belastend für den Patienten ohne dabei eine definitive Diagnose zu erbringen. Jetzt ist vielfach eine sofortige Diagnosesicherung mit eventuell gezielter Therapie möglich. So lassen sich die weiteren therapeutischen Schritte entscheidend beeinflussen und die Qualität unserer Patientenversorgung weiter verbessern.“ Die komplette Pressemitteilung finden Sie hier...

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