Als eine von sechs Krankenhausapotheken in Deutschland hat die Apotheke des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) die Genehmigung und den Auftrag aus Berlin bekommen, ein Medikament selbst herzustellen und andere Krankenhäuser damit zu versorgen.
Hintergrund ist der derzeitige Lieferengpass verschiedener Medikamente für Intensivstationen in ganz Europa aufgrund der Pandemie. Das Bundesministerium für Gesundheit hat der Apotheke des UKSH zunächst die Substanz Midazolam zur Verfügung gestellt, die für Narkosemittel gebraucht wird.
„Daraus produzieren wir seit dieser Woche Injektionslösungen, die wir an andere Kliniken abgeben“, sagt Hans-Gerd Strobel, Chefapotheker des UKSH. Für den eigenen Bedarf habe das Universitätsklinikum schon vor der Krise ausreichend Vorräte angelegt.
Medikamente herzustellen ist Routine für Krankenhausapotheken. Die Erlaubnis aber, diese Arzneimittel an andere Kliniken abzugeben, ist jetzt vom Bundesgesundheitsministerium erstmalig erteilt worden. Dieses Vorgehen ist ebenfalls für Medikamente zur Behandlung von Covid-19 und für Desinfektionsmittel genehmigt worden.
Neben dem UKSH haben die Apotheken der Ludwig-Maximilians-Universität in München, des Städtischen Krankenhauses Nürnberg und der Universitätsklinken Erlangen, Mainz und Dresden den Auftrag des Bundesministeriums erhalten.
Während der Coronakrise gilt die Apotheke des UKSH als zentrale Versorgungsapotheke in Schleswig-Holstein. Sie ist die Apotheke des einzigen Maximalversorgers im Land und zugleich die größte Apotheke in Schleswig-Holstein.
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