Uni Lübeck: Neuer Vizepräsident Medizin

Prof. Thomas Münte mit großer Mehrheit gewählt

Mit großer Mehrheit stimmte der Akademische Senat im Rahmen einer digitalen Sitzung für den bisher nur kommissarischen Amtsinhaber als neuen Vizepräsidenten Medizin. Er hat viel vor mit der Universität zu Lübeck: Prof. Thomas Münte sieht die Position des Vizepräsidenten Medizin als wichtige Scharnierposition in Lübeck.

Prof. Dr. Thomas Münte, neu gewählter Vizepräsident Medizin der Universität zu Lübeck. (Foto: © Eric Genzken)

„Meine Zielvorstellung für das Amt ist, dass Lübeck auch in 10 Jahren noch als Medizinstandort in Deutschland einen der vorderen Plätze einnimmt. Das funktioniert meines Erachtens nach mit guten Themen, die wir hier auch haben. Dazu benötigen wir den Schulterschluss der Sektionen, der beispielsweise mit den Bereichen KI und Medizintechnik sehr vielversprechend sein kann.“, so Münte. Sein Konzept für die nächsten fünf Jahre sieht vor, dass weitere Forschungskonsortien, so genannte Sonderforschungsbereiche, in Lübeck beantragt werden. Die aktuellen Initiativen möchte er gezielt unterstützen.

Die Deutschen Zentren für Gesundheitsforschung, an denen Lübeck in vier Fällen beteiligt ist, möchte er im Evaluationsprozess unterstützen. Auch gemeinsame Forschungsansätze mit der CAU in Kiel hält er für unverzichtbar, um den Medizinstandort Schleswig-Holstein zu stärken. Ein weiteres Handlungsfeld ist seiner Meinung nach die Sicherstellung der Voraussetzungen für klinisch-translationale Forschung. Als Beispiel nennt er das Daten- und Qualitätsmanagement, in das er gern investieren möchte. Auch im Bereich Lehre möchte er handeln und mehr Lehrräume für die medizinische Lehre schaffen. Die Studiengänge in den Gesundheitswissenschaften sollen weiterhin unterstützt werden, wobei ein Aufwuchs der Finanzierung wünschenswert wäre, da die Studiengänge bisher nicht vollfinanziert sind. Langfristig könnte sich Lübeck hier als Kaderschmiede positionieren.

Synergien mit der Sektion MINT auszubauen, ist ihm ebenfalls ein Anliegen. Insbesondere Forschungsansätze im Bereich der Künstlichen Intelligenz sollen für die Medizin nutzbar gemacht werden. Ein weiteres Anliegen ist ihm die Zusammenarbeit mit dem UKSH, unter schwieriger werdenden Voraussetzungen. Auch eine gemeinsame Kommunikationsstrategie und bessere Absprachen in der Beschaffung sind hier angedacht. Strategische und leistungsorientierte Mittel sollen laut Münte in ihrem Anteil erhöht werden.

Der per Konferenz digital zugeschalteten Hochschulöffentlichkeit präsentierte er dieses Konzept ausführlich. Die Mitglieder des gerade neu gewählten Senats überzeugte dieser Ansatz. Sie wählten Prof. Münte, der in der Vergangenheit bereits mehrfach als kommissarischer Vizepräsident Medizin tätig war, mit großer Mehrheit. „Vielen Dank für Ihr Vertrauen. Ohne dieses Vertrauen wäre meine komplexe Arbeit als Vizepräsident Medizin nicht möglich.“ Prof. Thomas Münte war bereits 2017/2018 kommissarisch als Vizepräsident Medizin tätig und übernahm das Amt erneut in 2020. Er leitet bereits seit 2010 die Klinik für Neurologie und dem Lehrbereich Medizin Psychologie auf dem Lübecker Campus. Seine Schwerpunkte liegen in der Behandlung von Schlaganfällen und Bewegungsstörungen. Ziel seiner Forschung ist es, ein besseres Verständnis verschiedener neurologischer und neuropsychiatrischer Erkrankungen zu erlangen.

Der Standort Lübeck begeistert ihn seit Jahren, weil er hier in einmaliger Art und Weise die Möglichkeit sieht, eine Patientenversorgung auf höchstem Niveau mit Forschung und Lehre zu verbinden: Die Entwicklung von medizinischen Leuchttürmen sei nur im Gleichklang von Klinikum und Universitäten möglich, so Münte. Als gewählter, hauptamtlicher Vizepräsident für die Medizin gehört Prof. Thomas Münte neben der Präsidentin, den Vizepräsidenten für Lehre und für Digitalisierung und Technologietransfer sowie der Kanzlerin dem fünfköpfigen Präsidium der Universität zu Lübeck an. Der Aufgabenbereich Forschung und Lehre in der Medizin zählt genauso zu diesem Posten wie die Mitgliedschaft im Vorstand des Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) und die Position des Wissenschaftlichen Direktors am Campuszentrum Lübeck.

Die Präsidentin der Universität zu Lübeck, Prof. Gabriele Gillessen-Kaesbach freut sich sehr über die Wahl des neuen Vizepräsidenten am Standort Lübeck: „Mit Herrn Prof. Münte konnten wir einen erfahrenen Kollegen in diesem wichtigen Amt verstetigen, der den Verantwortungsbereich bereits mehrfach kommissarisch übernommen hat. Im Präsidium arbeiten wir deshalb bereits seit Längerem vertrauensvoll mit Herrn Prof. Münte zusammen und freuen uns, dass er bereit ist, diese Aufgabe nun auch fest zu übernehmen. Er ist außerordentlich gut vernetzt in den klinischen sowie den akademischen und wissen-schaftlichen Strukturen und wird unsere Universität exzellent vertreten.“ Seine bisherige Stelle als Direktor der Klinik für Neurologie am Campus Lübeck wird im Oktober dieses Jahres öffentlich ausgeschrieben.

Weitere News

Klinikchef Prof. Ulrich Kunzendorf (links) im Gespräch mit den Nachwuchsforschenden Dr. Tim Hollstein und Dr. Dora Stölzl. Bild: © Fabian Lippke/Uni Kiel

Spitzenkräfte für die Medizin von morgen

In der Klinik stehen sie als Assistenzärztinnen und -ärzte noch relativ am Anfang ihrer Karriere, beim Clinician Scientists Research Day am 25. Oktober 2021 rückten ...

Weiterlesen …
Prof. Dr. Rolf Hilgenfeld (Bild: ©Thomas Berg für die Universität zu Lübeck)

Lübecker Forscher startet bei SPRIND-Challenge

Eine Jury aus weltweit anerkannten Expertinnen und Experten hat neun hochkarätige Teams ausgewählt, an der Challenge „Ein Quantensprung für neue antivirale Wirkstoffe“ teilzunehmen – unter ...

Weiterlesen …
Der Mikroroboter ist 3 mm lang und 1,2 mm im Durchmesser und ist damit kleiner als ein Reiskorn. Er wurde 3D-gedruckt und magnetisch beschichtet. (Bild: ©Fraunhofer IMTE)

Magnetische U-Boote für die Medizin

Am Institut für Medizintechnik der Universität zu Lübeck und der Fraunhofer-Einrichtung für Individualisierte und Zellbasierte Medizintechnik IMTE werden winzig kleine, schwimmende Roboter entwickelt, die sich ...

Weiterlesen …