Vier neue Exzellenzprofessuren in der Entzündungsforschung

Millionenschweres Förderprogramm des Landes Schleswig-Holstein für die medizinische Forschung an den Universitäten Kiel und Lübeck geht in die zweite Runde

Das innovative Förderprogramm des Landes für die medizinische Forschung an den Universitäten Kiel und Lübeck sowie am UKSH geht in die zweite Runde: Im Schleswig-Holstein Exzellenz-Chair-Programm (SH-Chairs) werden ab sofort vier herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gefördert. Professorin Petra Bacher und Professor David Ellinghaus aus Kiel sowie Professorin Henriette Kirchner und Professor Markus Hoffmann aus Lübeck konnten mit ihren wissenschaftlichen Ideen und Konzepten, sowie ihrer wissenschaftlichen Exzellenz die externen Gutachterinnen und Gutachter überzeugen.

Die zwei neuen Schleswig-Holstein Exzellenz-Chairs an der Universität zu Lübeck: Prof. Dr. Henriette Kirchner, Professorin für epigenetische Regulation des Leberstoffwechsels, und Prof. Dr. Markus Hoffmann, Professor für Immunologie der Haut.
Die zwei neuen Schleswig-Holstein Exzellenz-Chairs an der Universität zu Lübeck: Prof. Dr. Henriette Kirchner, Professorin für epigenetische Regulation des Leberstoffwechsels, und Prof. Dr. Markus Hoffmann, Professor für Immunologie der Haut. (Bild: Kai-Ole Nissen/MBWFK SH)

Wissenschaftsministerin Karin Prien gratulierte heute (19. September) den ausgewählten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in der Entzündungsmedizin forschen. „In der Entzündungsforschung gehört Schleswig-Holstein zur nationalen und internationalen Spitze. So tragen wir mit dem DFG-Exzellenzcluster „Precision Medicine in Chronic Inflammation“ (PMI) maßgeblich dazu bei, die Ursachen chronisch-entzündlicher Erkrankungen an Organen wie Haut, Lunge und Darm zu erforschen. Über unser Programm der SH-Chairs investieren wir in diese Exzellenz und bieten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine Karriereperspektive am Standort Schleswig-Holstein“, sagte sie in Kiel. Deshalb unterstütze das Land Schleswig-Holstein das Programm mit weiteren 1,6 Millionen Euro.

Die zwei neuen Schleswig-Holstein Exzellenz-Chairs an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: Prof. Dr. David Ellinghaus, Professor für biomedizinische Informatik und genetische Redefiniton von Phänotypen, und Prof. Dr. Petra Bacher, Professorin für

Die zwei neuen Schleswig-Holstein Exzellenz-Chairs an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel: Prof. Dr. David Ellinghaus, Professor für biomedizinische Informatik und genetische Redefiniton von Phänotypen, und Prof. Dr. Petra Bacher, Professorin für Immunologie und Immungenetik. (Bild: Kai-Ole Nissen/MBWFK SH)

Das SH-Chair-Programm ist als innovative Personalstrategie Teil von „Precision Health in Schleswig-Holstein“ (PHSH) und will erfolgreiche und exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Schleswig-Holstein verstärkt fördern. 2017 wurden die ersten acht SH-Chairs besetzt, jetzt folgten weitere vier. Jeder SH-Chair wird über sechs Jahre mit jeweils 1,2 Millionen Euro gefördert, unter anderem zur Einrichtung einer Nachwuchsforschungsgruppe mit einer Juniorprofessur.

„Ich freue mich, dass wir durch das Programm erneut herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an unsere beiden Universitäten binden können. Alle vier sind wissenschaftlich exzellent und in ihren Forschungsfeldern ausgesprochen erfahren. Sie werden die Spitzenforschung in Schleswig-Holstein und insbesondere im Exzellenzcluster PMI bereichern und weiter vorantreiben“, betonte Professorin Simone Fulda, Präsidentin der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.

Standortübergreifende Netzwerke dank Exzellenzförderungen

Der Schulterschluss zwischen beiden Universitäten in Kiel und Lübeck basiert auf der langjährigen engen Zusammenarbeit im Rahmen des Exzellenzclusters PMI und dem Vorgängercluster und hat sich bereits in der ersten Runde des SH -Chair-Programms ab 2017 bestens bewährt. „Es existieren sehr guten wissenschaftliche Netzwerke zwischen Kiel und Lübeck, von denen auch die neuen SH-Chairs profieren werden. Außerdem können sie auf herausragende Forschungsinfrastrukturen zurückgreifen, zum Beispiel in der Genomsequenzierung, die auch vor allem durch die langjährige Exzellenzförderung an beiden Standorten möglich geworden ist“, sagte Professorin Gabriele Gillessen-Kaesbach, Präsidentin der Universität zu Lübeck.

„Die vier neuen Exzellenzprofessuren sind nicht nur ein herausragendes Beispiel für die Entwicklung exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Gerade auch unsere Patientinnen und Patienten profitieren von der unmittelbaren Übertragung der Forschungsergebnisse direkt ans Krankenbett. Unsere interdisziplinär aufgestellten Entzündungsambulanzen sind dabei eine Blaupause, wie das Exzellenzcluster PMI die Herausforderungen der Krankheiten des 21. Jahrhunderts aufnimmt“, erklärte Professor Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH.

SH-Chairs bestimmen über Forschungsstrukturen mit

Initiiert durch den DFG-Exzellenzcluster „Inflammation at Interfaces“, dem Vorgänger von PMI, hatten die Universitäten Kiel und Lübeck sowie das UKSH mit Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein 2015 das Schleswig-Holstein Exzellenzprofessuren-Programm ins Leben gerufen. 2017 wurden die ersten acht SH-Chairs besetzt, nun folgte die zweite Runde. „Das Schleswig-Holstein Exzellenz-Chair-Programm bildet eine wichtige Säule für die Nachhaltigkeit unseres Exzellenzclusters. Denn ein elementares Ziel des Exzellenzclusters PMI und auch natürlich seines Vorgängers war und ist es, Strukturen für Spitzenforschung im Land zu schaffen und diese so zu gestalten, dass sie auch über die Förderzeit hinaus bestehen“, betont Professor Stefan Schreiber, Sprecher des Exzellenzclusters PMI.

Die SH-Chairs erhalten nicht nur finanzielle Förderung durch die Ernennung, sondern auch die Möglichkeit die Hochschulmedizin Schleswig-Holsteins mitzubestimmen. Alle SH-Chairs sind Vollmitglieder in der bundesweit einzigartigen Steuerungsstruktur PHSH und können in die Lenkungsgruppe gewählt werden. „Die in die PHSH-Lenkungsgruppe gewählten Vertreterinnen und Vertreter der SH-Chairs bestimmen direkt die klinischen Forschungsmöglichkeiten im UKSH mit. Sie entscheiden zum Beispiel darüber, welche
Forschungsinfrastrukturen an den Standorten ausgebaut werden oder welche weiteren Strukturen für wissenschaftsgeleitete klinische Studien notwendig sind“, erklärt Professor Philip Rosenstiel, Sprecher von PHSH.

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