

LSN-Mitglieder EUROIMMUN und Panadea kooperieren
Ob COVID-19, die Vogelgrippe A(H7N9) oder Affenpocken (MPox) – weltweit sind in den letzten Jahren viele neue, beunruhigende Krankheiten aufgetreten, die für die öffentliche Gesundheit eine große Herausforderung darstellen. Zum Schutz der Bevölkerung stehen den zuständigen Gesundheitsinstanzen eine Reihe von Maßnahmen zur Epidemie-Bekämpfung und -Vorbeugung zur Verfügung. Neben der Entwicklung von Impfungen und Medikamenten, sind Labordiagnostika von großer Bedeutung – u.a. um die Ausbreitung von Infektionskrankheiten im Blick zu behalten.

Panadea und EUROIMMUN sind zwei Unternehmen mit einem wichtigen Ziel, das beide eint: Die Entwicklung und Produktion sowie der Vertrieb von Testsystemen, die zur Detektion von Pathogenen solcher Emerging Diseases beitragen und zur Überwachung von Infektionsgeschehen eingesetzt werden können.
Globale Herausforderungen für die öffentliche Gesundheit
Während Emerging Diseases und vernachlässigte Tropenkrankheiten (Neglected Tropical Diseases, NTD) seit der Corona-Pandemie explizit auch von der Öffentlichkeit als globale Herausforderung wahrgenommen werden, stehen diese nicht erst seit SARS-CoV-2 im Fokus von Forschungs- und Gesundheitsinstitutionen.
Emerging Diseases sind Infektionskrankheiten des Menschen, die zum ersten Mal innerhalb einer Population auftreten oder dort bereits existiert haben, deren Inzidenz und regionale Verbreitung jedoch schnell zunehmen. Auch gehören solche Erkrankungen dazu, die durch neu entstandene Pathogene ausgelöst wurden – z. B. aufgrund von Mutationen des Erreger-Erbguts. Manche stammen ursprünglich aus dem Tierreich und sind durch die genetische Veränderung mit einem Mal in der Lage, auch Menschen zu infizieren (Zoonosen). Durch den Klimawandels wird das Auftreten von Emerging Diseases stark begünstigt. Ein wichtiger Grund dafür ist die zunehmende Ausbreitung der Viren-Überträger (Vektoren), meist Mücken oder Zecken, gefördert durch wärmere Temperaturen. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass eine Zunahme von neuen Begegnungen zwischen Säugetierarten – beispielsweise aufgrund von Abwanderung in kühlere Gebiete – ebenfalls das Risiko der Ausbreitung neuartiger Krankheiten erhöht.
Ungefähr 90 Prozent aller vermeidbaren Todesfälle werden durch vernachlässigte Tropenkrankheiten (NTD) in Entwicklungsländern verursacht. NTD entziehen sich häufig der öffentlichen Aufmerksamkeit, weil sie vor allem in armen Bevölkerungsgruppen z. B. aus Konfliktzonen auftreten oder in Regionen, die von Naturkatastrophen betroffen sind. Es stehen oft wenig Fördermittel zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung zur Verfügung. Weltweiter Tourismus macht NTD jedoch auch zu einem globalen Thema: Denn Reisende, die sich in diesen Regionen infizieren, können Tropenkrankheiten auch in Industrieländer verschleppen.
One Health
Der One-Health-Ansatz verfolgt in diesem Kontext eine integrative und interdisziplinäre Problembetrachtung mit dem Ziel, die globale Gesundheit durch Berücksichtigung der engen Beziehungen zwischen Menschen, Tieren und ihrer gemeinsamen Umwelt zu verbessern.
2015 wurde das WHO R&D Blueprint ins Leben gerufen. Dahinter verbergen sich eine globale Strategie und ein Vorbereitungsplan, um während Epidemien die Entwicklung und Verfügbarkeit von medizinischen Maßnahmen zur Eindämmung – darunter z. B. diagnostische Tests – zu beschleunigen, und basiert auf der Priorisierung von Krankheitserregern, um Forschungsschwerpunkte zu setzen. Bisher hat das Blueprint schon eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung unterschiedlich großer Epidemien, ausgelöst durch beispielsweise Ebola- und Zika-Viren oder SARS-CoV-2, gespielt.
Dr. Yang Liu, CEO of Panadea Diagnostics GmbH: „Wir sind uns der Bedeutung von One Health für die Prävention von Emerging Diseases bewusst und wissen, dass die genaue Beobachtung des Auftretens von Antikörpern gegen Erreger in Menschen und Wirtstieren der Schlüssel dafür ist, um nachvollziehen zu können, wo sich Viren ausbreiten, und Gesundheitssystemen bei der Umsetzung geeigneter Maßnahmen Orientierung bieten, damit die Ausbreitung dieser Erreger verhindert oder verringert werden kann. Wir sind zuversichtlich, dass unsere Testsysteme zur Detektion von Antikörpern einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von vernachlässigten und neu auftretenden Infektionskrankheiten leisten können, die gemäß WHO eine hohe Priorität haben.“
Panadea und EUROIMMUN – gemeinsam für ein übergeordnetes Ziel Das deutsche Biotechnologieunternehmen Panadea Diagnostics GmbH mit Sitz in Hamburg hat sich auf die Entwicklung von qualitativ hochwertigen Tests für tropische Infektionskrankheiten und Emerging Diseases spezialisiert. Das Spin-off des Bernhard-Nocht-Instituts für Tropenmedizin (BNITM) vertreibt ELISA-Testsysteme zur serologischen Detektion von IgG- und IgM-Antikörpern gegen exotische Infektionserreger, die auf der Priorisierungsliste der WHO aufgeführt sind wie z. B. das Lassa-Virus (LASV), das Marbug-Virus (MARV) und das Ebola-Virus (EBOV).
Die EUROIMMUN Medizinische Labordiagnostika AG entwickelt und vertreibt mit mehr als 35 Jahren Erfahrung im Bereich der Labordiagnostik weltweit diagnostische Komplettlösungen für die Infektiologie – neben Testkits auch entsprechende Geräte und Software zur Automatisierung. Teil des Portfolios sind serologische Testsysteme wie ELISA, ChLIA und Immunblots zum Nachweis von Antikörpern gegen bekannte Pathogene wie das Dengue-Virus (DENV) oder das Zika-Virus (ZIKV) und viele mehr. Auch PCR-basierte Erregerdirektnachweise gehören zum Angebot – z.B. für SARS-CoV-2.
Dr. Babett Menge, stellv. Leiterin der Abteilung ELISA-Infektionsserologie bei EUROIMMUN: „In Zusammenarbeit mit lokalen Gesundheitsbehörden und wissenschaftlichen Einrichtungen sind wir stets über neuartige und/oder dringende Infektionsereignisse informiert und liefern geeignete Lösungen für die Diagnostik von Infektionskrankheiten auf der ganzen Welt. Durch die interne Entwicklung und Produktion von diagnostischen Testsystemen, sind wir in der Lage sowohl auf kleine als auch auf große Infektionsausbrüche schnell zu reagieren und nationale und internationale Gesundheitsbehörden zu unterstützen, wann und wo immer es nötig ist.“
Beide Unternehmen sind sich einig: Im Kampf gegen die globale Bedrohung durch Emerging Diseases und im Sinne von One Health sind weltweit zugängliche Diagnostika unerlässlich. Der fruchtvolle Austausch und der gewissenhafte Blick in eine Richtung spiegeln sich schon jetzt in gemeinsamen wissenschaftlichen Veröffentlichungen u. a. zu den Emerging-Diseases-Erregern SARS-CoV-2 und CCHFV wider.1,2 Beide Firmen freuen sich darauf, das Synergiepotential in Zukunft noch weiter auszuschöpfen.
Dr. Yang Liu, CEO of Panadea Diagnostics GmbH: „Panadea hat das Ziel, die Versorgung mit zuverlässigen Tests für das Monitoring von und den Schutz vor Ausbrüchen und Epidemien mit schwerwiegenden Hochrisiko-Infektionskrankheiten zu ermöglichen. Unsere langfristige Zusammenarbeit mit dem BNITM ist ein Meilenstein auf unserem Weg und wir stehen vollkommen hinter dieser Partnerschaft. Wir fühlen uns geehrt, das BNITM als unseren Partner zu haben, und gemeinsam werden wir Technologien einsetzen, um Testprodukte höchster Qualität zu entwickeln, zu testen und zu vertreiben. Neben unseren akademischen Partnern freuen wir uns auch, Synergien mit unserem Industriepartner EUROIMMUN zu nutzen. Uns verbindet eine Vision: Innovationen schaffen, um die Herausforderungen im Bereich der tropischen Infektionskrankheiten gemeinsam zu bewältigen.”
Fabian Lindhorst, Leiter des Bereichs Infektionsserologie bei EUROIMMUN: „Wir sind stolz darauf, Diagnostiklösungen für neu auftretende Infektionskrankheiten zu entwickeln und dabei einen intensiven wissenschaftlichen Austausch mit innovativen Partnern wie Panadea zu pflegen. Dies ermöglicht es, schneller auf neue Gesundheitsbedrohungen zu reagieren und sich auf den Bedarf unterschiedlicher Zielgruppen zu fokussieren. Gemeinsam schaffen wir so ein starkes Netzwerk, das Forschung, Technologien und Expertise vereint, um frühzeitig bestmögliche Lösungen für eine präzise Diagnostik zugänglich zu machen.“
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