SLAS Europe 2025: Neuer Heimathafen Hamburg

SLAS Europe 2025: Neuer Heimathafen Hamburg

Hamburg wird in diesem Jahr zur Bühne für eine der bedeutendsten Veranstaltungen der Automatisierungs- und Screening-Branche: Die SLAS Europe Conference and Exhibition findet erstmals in der Hansestadt statt. Philip Gribbon, Präsident der Society for Laboratory Automation and Screening (SLAS) für das Jahr 2025, zeigt sich erfreut über die Wahl Hamburgs als neuen Standort für die europäische Version der renommierten amerikanischen Konferenz. Er kennt die Stadt gut und weiß, dass ihre erstklassige Infrastruktur, angesehenen Universitäten und lebendige Life-Science-Szene die ideale Voraussetzung für den internationalen Austausch bieten. Wir haben mit dem Initiator gesprochen.

Eine Stadt der Wissenschaft

San Diego, Boston, Barcelona, Dublin, Brüssel – Hamburg reiht sich ab diesem Jahr in die Liste hochkarätiger Austragungsstädte der Society for Laboratory Automation and Screening (SLAS) Konferenz und Ausstellung ein. In Europa gibt es das Format erst seit ein paar Jahren. „Wir haben eine Heimat für SLAS gesucht, wo es ein lebendiges Ökosystem für Wissenschaft gibt. Und Hamburg bietet alles, was wir dafür brauchen“, erklärt SLAS-Präsident Philip Gribbon: Die Infrastruktur, die Universitäten und die lokale Life-Science-Szene, die unter anderem von Unternehmen wie Eppendorf, Revvity und Evotec repräsentiert wird.

SLAS-Präsident Philip Gribbon bei seiner Eröffnungsrede auf SLAS 2025 International Conference & Exhibition in San Diego. Gribbon ist außerdem Generaldirektor EU-OPENSCREEN und Innovationsbereichsleiter Drug Screening & Substanz Repurposing am Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie (ITMP).
Quelle: SLAS

„Hier in Norddeutschland haben wir eine fantastische und starke Gemeinschaft mit Wissenschaft, Innovation und Geschäftssinn“, so Gribbon, der unter anderem über fünf Jahre für Pfizer gearbeitet hat. Er kennt die Region gut, denn seit 2021 leitet der gebürtige Londoner den Hamburger Standort des Fraunhofer-Institut für Translationale Medizin und Pharmakologie ITMP.

„Interconnecting Lab Automation“

Unter diesem Motto findet die SLAS Europe Conference and Exhibition vom 20.-22. Mai 2025 im Congress Center Hamburg statt. Die internationale Veranstaltung bringt Wissenschaftler, Forscher und Fachleute aus der Automatisierungs- und Screening-Branche zusammen, um neueste Technologien, Forschungsergebnisse und Entwicklungen in diesen Bereichen zu präsentieren und diskutieren.

Mehr Infos auf www.slas.org

Hamburg als Knotenpunkt des Austauschs

Es ist Gribbon ein Herzensanliegen, in Hamburg ein dauerhaftes und nachhaltiges Treffen zu etablieren, das von der Gemeinschaft der Wissenschaftler, Chemiker und Biologen in Deutschland getragen wird. „Diese Konferenzen haben ihr ganz eigenes Flair“, sagt Gribbon, der auch die langfristige Entwicklung der Stadt im Blick hat: „Ich möchte, dass Hamburg ein Ort wird, an dem Arzneimittelforscher, Wissenschaftler und Technologen aus ganz Europa zusammenkommen, um gemeinsam Probleme zu lösen.“ Auf der Konferenz soll nicht über einzelne Mittel und Ziele, sondern über Lösungen gesprochen werden.

Wir möchten einen Ort schaffen, an dem Wissenschaft entdeckt und an dem über sie miteinander kommuniziert werden kann.

Philip Gribbon

Darüber hinaus strebt er an, einen einzigartigen Ort zu schaffen, der eine eigene Kultur und Atmosphäre hat, als Nexus zwischen Skandinavien, Nord- und Mitteleuropa. „Skandinavier könnten mit dem Zug kommen, wenn die neue Verbindung unter der Ostsee gebaut wird, und in weniger als drei Stunden in Hamburg sein“, so Gribbon weiter. Und andersherum können die Hamburger schnell und umweltfreundlich zu wichtigen Biotech-Zentren wie etwa Kopenhagen gelangen.

Volles Haus bei der Ausstellung der SLAS Europe 2023
Quelle: SLAS

Eine Konferenz voller Möglichkeiten

„Wir befinden uns jetzt im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens“, weiß der technikinteressierte Physiker, der seit acht Jahren in Hamburg lebt. Automatisierte Prozesse und datengesteuerte Systeme bringen viele Vorteile für die Arzneimittelforschung und -entwicklung – Experimente werden zuverlässiger, Datensätze weisen eine höhere Qualität auf. Eine etablierte Konferenz wie die SLAS Europe bietet hierfür die passenden Möglichkeiten. Neben diversen Networking-Optionen, Gruppen-Diskussionen und Zeit für die Ausstellung bekommen die Besucher Einblicke in Laborautomatisierungs-Workflows, Zugang zu Biotech-Innovationen sowie die Möglichkeit, die eigene Forschung zu präsentieren. Start-ups können sich bewerben, um ihre Technologie oder Software größeren Unternehmen und potenziellen Partnern vorzustellen. „Das fördert Innovation und ist ein wichtiger Teil der gesamten Veranstaltung,“ erläutert der Präsident. Unternehmen, die an der SLAS teilnehmen, profitieren davon, die verschiedenen Akteure und Technologien kennenzulernen – von Softwareentwicklern und Designern bis hin zu Automatisierungsexperten. „Aber nicht nur die Leute, die die Software schreiben und entwerfen, sondern auch die Benutzer der Technologien.“ Darin liegt nach Gribbon der Vorteil der SLAS-Europe-Tagung: das Gesamtbild sehen, über den eigenen Fachbereich hinausblicken und die Herausforderungen anderer Sektoren verstehen.

Neben seiner Arbeit sind Fahrräder Gribbons große Leidenschaft: Er fährt nicht nur selbst gerne, sondern repariert auch die Räder von Freunden und Bekannten.
Quelle: Philip Gribbon, editiert mit KI

Drei Hauptthemen

Die drei Konferenztage werden vor allem von drei zentralen Themen bestimmt: Zum einen von den Fortschritten bei der „Triple-Discovery“-Methode – ein integrierter Ansatz, der häufig in der Biotechnologie und Pharmaforschung angewendet wird. Zum anderen, wie Analytik, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz im großen Maßstab und kosteneffizient in Laborautomatisierung integriert werden können. Der dritte Themenkomplex sind Screening-Anwendungen und Diagnostik: Etwa, welche Entwicklungen in der Arzneimittelentdeckung gemacht wurden.

Die drei Hauptthemen spiegeln auch die derzeitigen Herausforderungen der Branche wider. Gribbon erhofft sich von der SLAS, neue Tools, Technologien und Methoden. „Denn durch Labautomatisierung wollen und können wir uns wirklich auf die hochrelevanten Forschungsexperimente konzentrieren.“ Besonders interessiert ist er an automatisierten Anwendungen, die bereits in der Industrie erfolgreich eingesetzt werden.

Angelegt, um zu bleiben

Diesen Fokus auf Innovation treibt er auch räumlich voran: Denn Hamburg wird ab 2025 zum langfristigen Heimathafen für die SLAS Europe. Nach der Premiere in diesem Jahr folgen 2027, 2029 und 2031 weitere Ausgaben in der Hansestadt. Diese langfristige Verankerung unterstreicht nicht nur die Bedeutung des Standorts, sondern schafft auch ideale Bedingungen für nachhaltige Netzwerke zwischen Forschung und Industrie.

Text: Lea Holzamer

Beitragsbild: SLAS

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